Thema des Festakts anlässlich des Jubiläums des „Masterplans Ems 2050“ war unter anderem die neue, gemeinsame Maßnahme des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ems-Nordsee, die die Tidesteuerung mit dem Emssperrwerk vorsieht. Sie soll die ausgeprägte Asymmetrie von Ebbe und Flut mindern bis aufheben und so die ständige Anreicherung von Schlick im Fluss beenden. Auf diese Weise soll die Gewässerqualität verbessert und das Schlickproblem gelöst werden.
Das Planfeststellungsverfahren für die Tidesteuerung soll nun im dritten Quartal 2025 beginnen, nachdem bereits technische Tests, Modulationen und Berechnungen die Wirksamkeit der Maßnahme untermauert haben. In Gesprächen mit allen Betroffenen sind Kompensationen für mögliche Einschränkungen des zeitweise höheren Niedrigwassers entwickelt worden. Bei Genehmigung ohne Klagen könnte die Steuerung 2027 starten.
Hintergrund
Weitere Ziele des Masterplans sind die Schaffung von verlorengegangenen Lebensräumen, wie sie für Gezeitenflüsse typisch sind, der Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume sowie die Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Insgesamt gibt es mit dem Land Niedersachsen, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, den Landkreisen Leer und Emsland, der Stadt Emden, den Umweltverbänden BUND, NABU und WWF sowie der Meyer Werft neun Vertragspartner. Bei Planung und Umsetzung der Masterplan Ems-Maßnahmen ist das Niedersächsische Umweltministerium federführend.