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Wirtschaft: Hafen von Antwerpen mit Rückgang beim Güterumschlag

23.04.2025 14:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
Port of Antwerp-Bruges: Containerschiff von Maersk
Port of Antwerp-Bruges verbuchte einen Anstieg beim Containerumschlag.
© Foto: Hafen Antwerpen-Brügge

Der Port of Antwerp-Bruges hat beim Containerumschlag zwar zulegen können, insgesamt aber ging der Güterumschlag im ersten Quartal zurück.

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Port of Antwerp-Bruges hat das erste Quartal 2025 mit einem Gesamtgüterumschlag von 67,7 Millionen Tonnen beschlossen, was einem Rückgang von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Rückgang sei hauptsächlich auf einen starken Rückgang im Massengutverkehr zurückzuführen, während der Containerverkehr ein Wachstum verzeichnete, teilte der Hafen mit. Man stehe vor Herausforderungen wie „dynamischen Markttrends, geopolitischen Spannungen und anhaltendem Druck auf den europäischen Chemiesektor“, erklärte Port of Antwerp-Bruges. Da die Vereinigten Staaten der zweitgrößte Handelspartner sind, blicke man „mit erhöhter Wachsamkeit in die kommenden Monate, in denen sich die Auswirkungen des veränderten Handelsklimas stärker bemerkbar machen könnten“.

Der Containerumschlag verbuchte einen Anstieg von 4,6 Prozent bei der Tonnage und 4,5 Prozent bei den TEU im Vergleich zum selben Zeitraum 2024. In der Rangliste der größten Containerhäfen weltweit kletterte der Hafen von Platz 15 auf Platz 14.

Der deutlichste Rückgang im ersten Quartal betraf flüssiges Massengut (-19,1 Prozent), wobei vor allem Benzin, Naphtha und LNG stark rückläufig waren. Zu den Ursachen gehören unter anderem veränderte Marktbedingungen in Afrika, eine geringere Naphtha-Nachfrage aus der Petrochemie und die EU-Sanktionen gegen den russischen LNG-Transit. Der Umschlag von Chemikalien stieg um 10,9 Prozent, was vor allem der starken Zunahme bei Biokraftstoffen (+128 Prozent) zu verdanken sei.

Schwierige Prognose für 2025

Stückgüter verzeichneten einen Rückgang (-5,4 Prozent), was auf einen geringeren Eisen- und Stahlumschlag (-14,3 Prozent) infolge der schwachen Konjunktur und der Importquoten zurückzuführen sei. Der RoRo-Umschlag nahm zu (+1,1 Prozent), obwohl der Umschlag von Neuwagen stark zurückging (-11,3 Prozent), was „die schwierige Situation in der europäischen Automobilindustrie“ widerspiegele. Der Rückgang des Fahrzeugumschlags sei aber durch einen Anstieg anderer RoRo-Fracht, wie beispielsweise unbegleitete Fracht, ausgeglichen worden. Trockenes Schüttgut ging leicht zurück (-0,8 Prozent).

Jacques Vandermeiren, CEO von Port of Antwerp-Bruges, sagte zu den Zahlen: „Wir durchlaufen besonders unsichere Zeiten, so dass sich nur schwer vorhersagen lässt, was das Jahr 2025 bringen wird. Aber wie in früheren Krisen zeigt sich unser Hafen widerstandsfähig und betriebssicher.“ Die protektionistischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten würden deutlich machen, dass „Europa eine robuste Wirtschaftspolitik benötigt, um unsere Industrie zu stärken und die strategische Position zu festigen“.

Handelskonflikte und strukturelle Probleme

Bisher seien die Auswirkungen der US-Importzölle auf den Verkehr von Port of Antwerp-Bruges begrenzt. Obwohl einige Unternehmen vorausschauend handeln, sei bisher keine deutliche Beschleunigung der Exporte in die USA zu erkennen.

Neben den wirtschaftlichen Spannungen mit den Vereinigten Staaten habe die europäische Wirtschaft und insbesondere die Industrie aber mit strukturellen Problemen zu kämpfen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit ernsthaft gefährden. Hohe Energie- und Produktionskosten, weltweite Überkapazitäten und die zunehmende Konkurrenz unter anderem aus Asien würden den Sektor unter Druck setzen. Darüber hinaus erschweren komplexe Vorschriften, langsame Genehmigungsverfahren und hohe Arbeitskosten die Investitionsbereitschaft. Die Kombination dieser Faktoren habe in den letzten Jahren zu einem starken Rückgang des Marktanteils geführt.

Darüber hinaus bleibe auch die Logistikkette anfällig, so der Port of Antwerp-Bruges.

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