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Erstes Güterschiff seit Monaten passiert Dresden

03.02.2025 13:36 Uhr | Lesezeit: 2 min
Erstes Güterschiff aus Tschechien passiert die teileingestürzte Carolabrücke in Dresden
Erstes Güterschiff aus Tschechien passiert die teileingestürzte Carolabrücke in Dresden.
© Foto: SBO

Seit dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke ruhte die Binnenschifffahrt auf der Oberelbe. Nun ist die Passage wieder möglich – der Zustand des Bauwerks wird überwacht.

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Nach fast fünf Monaten ist die Elbe in Sachsen unter bestimmten Regeln für Berufsschiffe wieder befahrbar. Ein mit einem Generator und Düngemittel beladener Güterschiffsverband aus dem tschechischen Hafen Lovosice passierte am Montagvormittag auf dem Weg nach Antwerpen in Belgien die teils eingestürzte Carolabrücke in Dresden. Um 12.00 Uhr passierte der insgesamt 135 Meter lange Koppelverband aus Gütermotorschiff Dick und Schubleichter „Dick 1“ problemlos die Dresdner Elbquerung. Geladen hatten sie einen etwa 221 Tonnen schweren Generator sowie etwa 300 bis 500 Tonnen Düngemittel, ein drängender Transport. 

Sechsstelliger Umsatzverlust für Sachsens Binnenhäfen

Für die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe und ihre Partner elbaufwärts in Tschechien endet damit eine Zwangspause mit „dramatischen Auswirkungen“ auf die wirtschaftliche Lage, wie Geschäftsführer Heiko Loroff sagte. „Uns ist ein hoher sechsstelliger Betrag an Umsatz verloren gegangen.“ Von September bis April sei eigentlich Hochzeit, „da haben wir die höchste Schiffsdichte und fahren die höchsten Gütermengen auf der Elbe“.  

Nun meldet die SBO nach und nach dringend nötige Fahrten an und hofft, in den nächsten zwei Monaten den Regelbetrieb wieder aufzunehmen. In Hamburg liegen zwei Schiffe mit Biertanks, die nach Tschechien müssen. Die Durchfahrt ist zunächst nach Voranmeldung möglich. Bis zum Abend werden noch zwei Fahrgastschiffe elbaufwärts passieren, ohne Passagiere und nur mit Besatzung auf dem Weg in die Werft.

Durchfahrt zunächst nach Voranmeldung möglich

Die Fahrrinne ist seit Ende vergangener Woche frei, die Durchfahrt unter der teils eingestürzten Carolabrücke möglich – bis einschließlich 17. Februar 2025 mit Voranmeldung und danach jeweils in eine Richtung. In den ersten drei Wochen werden Daten zum Brückenzustand unter dem Verkehr gesammelt. Die Durchfahrt der maroden, seit November 2024 gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau stromaufwärts ist bereits auf Antrag möglich. 

Der westliche Verkehrsstrang der Carolabrücke brach in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge ein. Seitdem sind die beiden noch stehenden Züge des Bauwerks aus Spannstahlbeton aus DDR-Zeiten gesperrt, und auch die Schifffahrt war unterbrochen. Die Weiße Flotte verkehrte flussabwärts und -aufwärts je ab dem gesperrten Abschnitt mit Einschränkungen in der Kapazität, die Binnenschifffahrt ruhte. Seit Wochen läuft der Abriss des betroffenen Brückenstrangs.

Der plötzliche Wegfall eines Geschäftsfeldes war laut Loroff eine zusätzliche Herausforderung „in einem ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld“. Mit Blick auf den ausstehenden Abriss der noch stehenden Reste der Carolabrücke hofft die SBO, dass es nicht wieder fünf Monate dauert, „das werden wir nicht durchstehen können.“ Es müsse in Absprache mit den Binnenschiffern überlegt werden, wann das bestmögliche Zeitfenster ist, „damit wir dann unsere Kunden rechtzeitig Infomieren und einen Notfallplan erarbeiten können“. 

Tschechische Reederei macht Schadenersatz geltend

Denn wenn die gesagt bekommen, es geht nicht mehr, kümmern sich, berichtete Loroff. Die Zuverlässigkeit zurückzugewinnen wird unsere größte Herausforderung. Die EVD will die Stadt Dresden in die Pflicht nehmen für den entstandenen Schaden. Ein Gutachter errechnet gerade die Höhe der Forderung, sagte Reeder Hradsky. „Wir liegen zwischen 450.000 und 500.000 Euro.“

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