Auf der Suche nach Lieferanten grünen Wasserstoffs will Hamburg mehrere lateinamerikanische Länder stärker an sich binden. Dazu schloss Bürgermeister Peter Tschentscher Abkommen über eine engere Kooperation mit dem Energieministerium von Chile, dem Hafen von Montevideo und der Stadt Buenos Aires. Konkret geht es dabei um den Aufbau von Logistikketten für den Transport von Wasserstoff nach Deutschland.
"Hamburg hat das Ziel, ein führender Standort für den Import und den Handel mit Wasserstoff in Europa zu werden", sagte Tschentscher einer Mitteilung zufolge nach Rückkehr von seiner Südamerikareise. "Chile, Uruguay und Argentinien haben beste Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff und verfolgen ambitionierte Strategien für den Wasserstoff-Export."
Grüner Wasserstoff gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel, vor allem für diejenigen industriellen Anwendungen, in denen eine Elektrifizierung nicht möglich ist.
Bislang gibt es aber weder größere Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen noch die erforderlichen Lager- und Verteilnetze. Weil hierzulande die benötigten Mengen noch für viele Jahre nicht verfügbar sein werden, wird Deutschland auf Importe angewiesen sein. Im Gegenzug sind potenzielle Großerzeuger wie die drei Länder in Südamerika vor allem in der Aufbauphase der Wasserstoffproduktion auf verlässliche Abnehmer angewiesen.