Für das Jahr 2024 verzeichnet der Hafen Straubing-Sand einen Gesamtgüterumschlag von 4,3 Millionen Tonnen und setzt damit laut Pressemitteilung seine positive Entwicklung fort. Der Schiffsgüterumschlag stieg auf 600.000 Tonnen an, was einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf der Schiene meldet der Hafen ein Zuwachs von fünf Prozent auf 505.000 Tonnen – neue Bestmarke seit Bestehen des Hafens. Damit werden 25,6 Prozent der Güter umweltfreundlich über Bahn und Wasser transportiert.
Mit verschiedenen Investitionen soll der Hafen nicht nur als Logistikdrehscheibe gestärkt, sondern auch als Standort für innovative Unternehmen und nachhaltige Technologien weiterentwickelt werden. Dabei waren öffentliche und private Investitionen im Jahr 2024 gleichauf. Die Ansiedler des Hafens investierten 42 Millionen Euro in den Ausbau ihrer Standorte und Betriebserweiterungen und wurden so wieder zum Konjunkturmotor für die Region. Auch der Hafen Straubing-Sand investierte mit ebenfalls 42 Millionen Euro kräftig in die Infrastruktur des Standorts.
Güterverlagerung dank zwei neuer Terminals
Ein neues Infrastrukturprojekt in Form einer Hafenhalbinsel mit Schwerlast-Terminal soll künftig den Transport von Groß- und Schwerlastgütern noch effizienter gestalten. Der Baubeginn ist für Juli 2025 geplant. Die Insel wird eine Fläche von 3.840 Quadratmetern umfassen, ergänzt durch eine 60 x 24 Meter große Schwerlastplatte, 6.000 Quadratmeter landseitige Lagerflächen und eine neue RoRo-Rampe (Roll-on/Roll-off). Der Bau der Halbinsel wird durch Fördermittel der EU und des Freistaats Bayern unterstützt. Ein schienengeführter Hafenportalkran mit einer Tragkraft von 130 Tonnen sowie ein Eisenbahngleis über die gesamte Länge sollen für eine optimale multimodale Anbindung sorgen.
Ein weiteres Terminal für den Kombinierten Verkehr (KV) von Schiene und Straße mit einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern steht nach jahrelanger Planung nun vor der Fertigstellung. Der symbolische Spatenstich für das Infrastrukturprojekt wurde bereits im Mai des vergangenen Jahres gefeiert. Nun rückt der Betriebsstart in greifbare Nähe: Ab Sommer 2025 sollen wöchentlich bis zu zehn Züge das Terminal anfahren. Die Bauarbeiten schreiten planmäßig voran. Ein wichtiger Meilenstein ist der Einbau der Gleisabdichtung, der bis Ende März abgeschlossen sein soll. Durch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die umweltfreundliche Schiene wird eine erhebliche Reduktion der CO₂-Emissionen erwartet. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch Fördermittel des Eisenbahnbundesamtes. Betreiber des Terminals ist die Contargo Combitrac Straubing-Sand.
Ein Schwerpunkt der Investitionen des Hafen Straubing-Sand liegt auf dem BioCampus im Hafen – ein 12 Hektar großes Areal, auf dem sich alles um die biobasierte Wirtschaft dreht: Die BioCampus MultiPilot (BMP) wird als Mehrzweck-Demonstrationsanlage für Prozesse der industriellen Biotechnologie eine zentrale Rolle im Innovationsökosystem des Hafens, der Region und für ganz Deutschland übernehmen. Aktuell sind die Beton- und Stahlbauarbeiten abgeschlossen; die Fertigstellung der Fassaden und des Daches sind bis Juni 2025 vorgesehen. Erste Werksabnahmen für prozesstechnische Anlagen wie Fermenter, Aufschlussapparate und Medienerzeuger sind erfolgt.
Ein weiteres Schlüsselprojekt ist die Erweiterung des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ), das mit einer zusätzlichen Fläche von 2.000 Quadratmeter ausgebaut wird. Es entstehen neue Büros ab 22 Quadratmeter, Labore im S1-Standard sowie moderne Tagungsräume. Der Ausbau wird im Rahmen der High-Tech-Agenda Bayern durch den Freistaat Bayern gefördert. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für das Frühjahr 2026 geplant, gefolgt von einem Umbau der zentralen Bereiche im Bauabschnitt I des TGZ. Bereits seit Februar 2025 steht mit Koje4 Coworking ein weiteres flexibles Arbeitsraumangebot im TGZ zur Verfügung. Die Nachfrage nach Flächen im TGZ ist hoch: Ende Dezember 2024 waren insgesamt 40 Unternehmen im TGZ ansässig.