Derzeit werden drei der insgesamt vier Mehrzweckschiffe der Küstenwache, die in Nord- und Ostsee im Einsatz sind, sukzessive durch Neubauten ersetzt. Die neuen Schiffe unterscheiden sich in Länge, Zugkraft und Möglichkeiten von ihren Vorgängerinnen. Am weitesten vorangeschritten sind die Arbeiten an der Scharhörn, auf der rund 640 Kilometer Kabel verbaut sind. Das entspricht in etwa einer Strecke von Bremen nach Stuttgart beziehungsweise von Hannover nach München. An Bord des Neubaus laufen bereits die ersten Inbetriebnahmen. Die Scharhörn soll Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Als zweites Schiff wird die Mellum fertig gestellt und als drittes die Neuwerk. Die Schiffe werden in der Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder und in Berne gebaut.
Auf den neuen Mehrzweckschiffen ist Platz für ein 17-köpfiges Besatzungsteam plus über 30 weitere Personen, zum Beispiel speziell geschultes Brandbekämpfungspersonal. Der Antrieb erfolgt zunächst mit LNG, kann aber später auf synthetisches Methan umgerüstet werden.
Die Mehrzweckschiffe der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sind entscheidender Teil der Maritimen Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee und damit das Rückgrat der Havarievorbeugung und der Havariebekämpfung. Zusätzlich hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes drei Notschlepper gechartert und hält weitere Kapazitäten zur Ölaufnahme bereit. Außerdem gibt es drei Teams, die bei Notfällen auf den havarierten Schiffen abgesetzt werden, um eine Schleppverbindung zu den Einsatzfahrzeugen herzustellen.