Niedersachsen Ports (NPorts), Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste, hat seit 2005 insgesamt 165 Millionen Euro in den Ausbau und die Unterhaltung des Braker Hafens investiert. Als bislang größte Projekte der vergangenen zwei Jahrezehnte zählen die Norderweiterung mit 55 Millionen Euro sowie die Großschiffsliegeplätze an der Südpier mit 16 Millionen Euro. Darüber hinaus hat NPorts 43 Millionen Euro in Erhaltungsmaßnahmen investiert, davon 17,3 Millionen Euro in den Erhalt und den Ausbau der Bahninfrastruktur. Auch in diesem Jahr sind Investitionen geplant: Rund 2,6 Millionen Euro fließen in die Weiterentwicklung des Hafens, begleitet von 6,3 Millionen Euro für die Unterhaltung der bestehenden Infrastruktur. 644.000 Euro stehen dem Ausbau der Hafenbahn zur Verfügung, 2,3 Millionen Euro der Instandhaltung der bestehenden Hafenbahnanlagen.
Dritter Liegeplatz am Niedersachsenkai
Im vergangenen Jahr haben die Planungen für einen dritten Liegeplatz am Niedersachsenkai begonnen, nachdem das Perspektivpapier für den Hafen Brake (November 2023) einen Umschlagzuwachs und einen steigenden Liegeplatz- und Flächenbedarf prognostiziert hatte. Ziel ist es, bis 2028 eine belastbare Vor- und Genehmigungsplanung für die Errichtung des Liegeplatzes und für die Herstellung weiterer Hafenflächen zu erhalten. Dieser Hafenbereich wird relevant für den Umschlag von Onshore-Windkraftanlagen, Holz und Stückgüter sein. Derzeit favorisiert wird eine Variante mit einer rund 300 Meter langen Kaianlage bis zum Fähranleger Golzwarden und angrenzenden Flächen von etwa 19 Hektar.
Planungsfortschritte und bessere Erreichbarkeit für den Hafen Brake
Außerdem ist in Abstimmung mit der Stadt Brake ein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes und zur Aufstellung eines Bebauungsplanes (B-Plan 69) für die Hafenentwicklungsflächen Boitwarder Groden nördlich Berliner Straße gestartet worden. Die dafür notwendigen Untersuchungen werden derzeit durchgeführt. Darüber hinaus will der Hafen eine verlässliche Erreichbarkeit ermöglichen: „Die Weseranpassung ermöglicht künftig größeren Schiffen, auch vollbeladen den Hafen Brake anzufahren. Mit der neuen Huntebrücke in Elsfleth, die Anfang 2028 fertiggestellt sein soll, wird die Schienenanbindung der Wesermarsch und ihrer Häfen verbessert und langfristig gesichert. Beide Maßnahmen stärken den Hafen und seine Anbindung an das Hinterland und unterstützen die regionale und überregionale Wirtschaft“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports und des JadeWeserPorts.
Grundlegende Schleusensanierung für langfristige Betriebssicherheit
Durch eine umfassende Sanierung der Schleuse zum Binnenhafen in Brake, die seit 1980 in Betrieb ist, soll die langfristige Funktionsfähigkeit gesichert werden. Derzeit werden die Elektro- und Signaltechnik erneuert. Nach dem Ende der Hochwasserschutzsaison am 15. April 2025 beginnt die erstmalige Neubeschichtung des Binnentors. Dabei erfolgen parallel notwendige Reparaturen am Stahlbau. Im darauffolgenden Jahr werden diese Arbeiten am Außentor und in der Kammer fortgesetzt. Da sich die Schleuse in der Deichlinie befindet und ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes ist, werden alle Arbeiten gezielt in den wärmeren Monaten durchgeführt. Dies führt zu Einschränkungen für die Nutzung des Binnenhafens in den Jahren 2025 bis 2027. Um betroffene Anlieger frühzeitig einzubinden, wurden Informationsgespräche geführt.
Neue Entwicklungsperspektiven für Hafenflächen in Großensiel
Für die Hafenflächen in Großensiel hat der Bauausschuss der Stadt Nordenham im Februar 2025 beschlossen, einen neuen Flächennutzungsplan aufzustellen. Dieser regelt, wie die betroffenen Flächen beispielsweise von Gewerbe, Industrie und Hafen genutzt werden dürfen. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für NPorts als Eigentümerin der Flächen, diese in einem fairen und offenen Verfahren zur weiteren Entwicklung, zum Beispiel für eine in Abstimmung mit der Stadt Nordenham urbane Nutzung anzubieten.
Theater trifft Hafen: „Das Letzte Kleinod“ macht Station in Brake
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens von NPorts wird das Eisenbahntheater „Das Letzte Kleinod“ im Braker Hafen einen Stop einlegen. So wird Brake vom 21. bis 24. Mai 2025 der erste von sechs Häfen sein, an denen das Theaterstück „Reibholz“ zu sehen sein wird. Es handelt sich um eine dokumentarische Theatervorstellung über die Binnenschifffahrt. Schifferinnen und Schiffer berichteten für das Projekt über die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den europäischen Wasserstraßen, über die Infrastruktur in Häfen und Schleusen, das Warten auf Fracht, Existenzsorgen und den Familienalltag auf einem Binnenschiff.