Die unter Federführung von Concordia Damen gebaute „Antonie“ wurde Anfang September von den beiden Töchtern des niederländischen Eigners Harm Lenten in Werkendam getauft. Nach früheren Angaben ist das Projekt eine Zusammenarbeit zwischen Nedstack, Nobian, Lenten Scheepvaart, Concordia Damen, Energy TransStore und der Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC.
Die Kosten für den Bau und die Entwicklung des ersten 135 Meter langen wasserstoffbetriebenen Gütermotorschiffs – der Erstlingsstatus für ein Brennstoffzellen-Schiff gebührt dem Schubboot „Elektra“ aus Deutschland – belaufen sich etwa auf das Doppelte im Vergleich zu einem herkömmlichen Schiff. Genannt werden zehn Millionen Euro, von denen der niederländische Staat rund vier Millionen Euro trägt. Neben dem direkten Antrieb mit Strom aus der 400-kW-Brennstoffzelle können die elektrischen Propellerantriebe auch mit Batteriestrom aus großen Pufferbatterien mit 1000 kWh Speicherkapazität betrieben werden.
Nobian, NPRC und Lenten Scheepvaart haben langfristige Vereinbarungen für den Einsatz des Schiffes getroffen. So wird das Schiff Salz für Nobian transportieren. Nobian wurde als eigene Geschäftssparte für den Bereich Industriechemikalien von Akzo Nobel ausgegliedert. Das Schiff wird pro Fahrt ca. 3.700 Tonnen Salz – das entspricht etwa 120 Lastkraftwagen – völlig emissionsfrei von Delfzijl zur Fabrik im Botlek in Rotterdam transportieren. Nobian ist auch der Produzent des grünen Wasserstoffs. Für einen fünftägigen Rundlauf werden den Berechnungen zufolge 1,2 Tonnen Wasserstoff benötigt. Die CO2-Einsparung wird mit 880 Tonnen pro Jahr beziffert, zudem werden acht Tonnen Stickoxide eingespart. (roe)