Wie das Unternehmen mitteilte, sei die europäische Binnenschifffahrt ist zurzeit mit hohen Investitionskosten für neue Schiffsantriebe konfrontiert. Die hohe Altersstruktur der Flotten schließe eine wirtschaftliche Umstellung der mit fossilem Brennstoff betriebenen Motoren auf alternative Antriebskonzepte, beispielsweise über Ammoniak, Methanol und Wasserstoff, kurzfristig aus, zudem fehle noch die dafür notwendige Tankinfrastruktur.
HVO (paraffinischer Dieselkraftstoff/Hydrotreated vegetable oil) könne daher eine sinnvolle Übergangslösung für die Binnenschifffahrt darstellen, weil er in vorhandenen Verbrennungsmotoren genutzt werden. Mit HVO können die CO2-Emissionen bis zu 90 Prozent verringert werden. Weil HVO jedoch teurer ist als fossiles Gasöl, müssten die Mehrkosten jedoch so lange gefördert werden, bis Marktmechanismen den Preis für HVO100 auf das Niveau herkömmlichen Diesels reguliert haben. Mit dem vollständigen Einsatz des biogenen Kraftstoffs und damit verbundenen geringeren Emissionen von CO2 sowie Rußpartikeln und Stickoxiden könnte der Verkehrsträger bereits 2030 nahezu klimaneutral sein, prognostiziert HGK.
„Wir bitten die Politik, eine Branchenlösung in Betracht zu ziehen und entsprechende Anreize zur flächendeckenden Nutzung des biogenen Kraftstoffes in der Binnenschifffahrt zu schaffen“, ließ sich HGK-CEO Steffen Bauer zitieren. „Eine befristete Steuerentlastung zum Beispiel, die nur so lange notwendig wäre, bis sich der HVO-Preis an den Dieselkraftstoff angeglichen hätte, würde die Nutzung dieser Übergangslösung entscheidend vorantreiben.“ Die HGK Shipping hat nach Unternehmensangaben bereits Kontingente des Biokraftstoffs erworben, um Teile ihrer Flotte künftig ausschließlich mit HVO100 betanken zu können. (pm/roe)