Trotz anhaltender geopolitischer Spannungen und eines unsicheren makroökonomischen Kontextes verzeichnete der Gesamtgüterumschlag des Port of Antwerp-Bruges im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine leichte Steigerung von drei Prozent auf 143,2 Millionen Tonnen. Nach einer weltweiten Verlangsamung aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit und Inflation verbesserte sich der Containerumschlag im ersten Quartal, eine positive Entwicklung, die sich auch im zweiten Quartal fortsetzte. Konkret ergab sich ein Anstieg des gesamten Containerumschlags von 6,8 Prozent in Tonnen und 4,1 Prozent in TEU (6,7 Millionen TEU) im Vergleich zum ersten Quartal 2023. Auch beim Umschlag von Stückgütern (konventionell) meldet der Hafen einen Aufwärtstrend nach einem schwachen letzten Quartal 2023. Zwar lag der Umschlag in der ersten Jahreshälfte um 6,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings zeigte das zweite Quartal 2024 bereits eine Verbesserung im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Der Umschlag von Eisen und Stahl blieb in den vergangenen sechs Monaten nahezu unverändert (plus 0,6 Prozent).
Gemischte Entwicklungen beim Roll-on/Roll-off-Verkehr und Schüttgut
Der Roll-on/Roll-off-Verkehr ging in der ersten Hälfte des Jahres 2024 ebenfalls um 5,7 Prozent zurück, wobei die Überlastung der RoRo-Terminals anhielt an. Der Port of Antwerp-Bruges begründet diese Entwicklung in einer Pressemitteilung unter anderem mit dem geänderten Geschäftsmodell der Automarken mit dem Aufbau von Lagerbeständen in den Häfen, mit der sinkenden Marktnachfrage sowie mit der verzögerten Exportbewegungen aufgrund des Umwegs über das Kap der Guten Hoffnung, der inzwischen zur „neuen Normalität“ geworden ist. Das Segment des trockenen Schüttguts blieb mit einem leichten Anstieg von 0,4 Prozent auf dem gleichen Stand, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Rückgang von 12,2 Prozent im ersten Quartal darstellt. Der Umschlag von flüssigem Schüttgut, der im ersten Quartal noch leicht um 0,7 Prozent zurückgegangen war, verzeichnete am Ende des zweiten Quartals ein Wachstum von 0,7 Prozent.
Nachhaltiges Wachstum bleibt Priorität
In der Pressemitteilung des Port of Antwerp-Bruges werden die Widerstandsfähigkeit des Hafens betont sowie einige aktuelle Projekte aufgelistet, die auf das Thema Nachhaltigkeit einzahlen: Im Mai wurde beispielsweise mit der Inbetriebnahme des Methatugs, dem ersten mit Methanol betriebenen Schlepper der Welt, eine Weltpremiere gefeiert. Dieser ist genauso wie der Hydrotug Teil eines Umweltprogramms für die eigene Flotte. Zudem wurden der erste Landstromanschluss für Seeschiffe in Belgien und einer der größten öffentlichen Ladestationen für Elektro-Lkw in Europa eingerichtet.
Geschäftsleitung zieht positives Fazit
„Das letzte halbe Jahr war sicherlich nicht ohne Herausforderungen. Doch trotz der anhaltenden geopolitischen Spannungen, einem nach wie vor fragilen wirtschaftlichen Klima und der Proteste der Landwirte können wir wieder mit positiven Zahlen und sogar mit einem stärkeren Wachstum im ersten Quartal punkten“, kommentiert Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges, das Ergebnis.