Immer öfter kann das Verkehrsmittel Binnenschiff nicht genutzt werden, weil die Elbe nicht genügend Wasser führt. Auf der Veranstaltung „Binnenschifffahrt – Retter des Klimas? Chancen und Lösungen gestalten“ von Brunsbüttel Ports, der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe und Hafen Hamburg Marketing forderten die Teilnehmer von den politischen Akteuren, der Binnenschifffahrt mehr Aufmerksamkeit zu schenken und den Verkehrsweg Elbe so zu gestalten, dass eine wirtschaftliche Nutzung durchgehend möglich ist.
Nach wie vor mangelt es der Binnenschifffahrt an der nötigen Wahrnehmung und Akzeptanz, obwohl es ein äußerst verlässliches und effizientes Transportmittel ist, das zudem das Straßen- und Schienennetz entlastet. Auch der Vorteil für den Klimaschutz darf nicht unterschätzt werden: Im Vergleich zu anderen Transportmitteln – wie Lkw oder Bahn – benötigt das Binnenschiff verhältnismäßig wenig Energie pro Transporteinheit und weist einen deutlich geringeren Schadstoffausstoß auf. „Um ihr Potenzial voll ausschöpfen zu können, braucht die Binnenschifffahrt neben einer entsprechenden Infrastruktur mit gut ausgebauten Wasserstraßen und modernen Hafenanlagen auch eine breitere Akzeptanz bei den Verladern. Die Bereitschaft, die Binnenschifffahrt als klimafreundliche Alternative anzuerkennen und zu fördern, etwa mit klimafreundlichen Antriebsformen, ist entscheidend für ihren Erfolg. Um diesen Wandel herbeizuführen, sind attraktive politische Anreize und passende Rahmenbedingungen essenziell“, sagte Frank Schnabel, Geschäftsführer bei Brunsbüttel Ports.
Wasserstraße mit ihren Potenzialen erhalten und entwickeln
Grundsätzlich fasste der Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Andreas Rieckhof, die Forderungen nach einer verstärkten Förderung zusammen: „Die Elbe ist eine wichtige zentrale Verkehrsachse, die umweltfreundliche Transporte zwischen Tschechien und der Nordsee ermöglicht. Mit Blick auf ihre wirtschaftliche Bedeutung für Hamburg und sämtliche über die Elbe verbundenen Regionen ist diese Wasserstraße mit ihren Potenzialen zu erhalten und zu entwickeln. Dementsprechend gilt es, die Maßnahmen des Gesamtkonzeptes Elbe endlich konsequent umzusetzen. Wir müssen die Binnenschifffahrt stärken, damit sie ihrer Rolle als wesentlicher Baustein klimafreundlicher Logistikketten gerecht werden und zum Gelingen der Energiewende sowie zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit beitragen kann. Es bedarf insbesondere deutlich verstärkter Investitionen in den Erhalt und den Ausbau der Bundeswasserstraßen, denn dort liegen noch nicht gehobene Potenziale, um Straße und Schiene zu entlasten und das Klima zu schonen.“