Wie die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) mitteilte, wird - wie schon 2021 - auch 2022 die früher übliche Absenkung des Wasserstandes der Havel in der Stauhaltung Spandau ausgesetzt. Stattdessen wird der Wasserstand dort ab dem 24. März 2023 soweit wie möglich auf dem sogenannten Winterstau (Wasserstand Spandau Oberpegel von 355 cm/31,51 m über Normalhöhennull) gehalten. Die Sollhöhe des sogenannten Sommerstaus, der früher für die Monate Mai bis September angestrebt wurde, liegt 20 Zentimeter niedriger. 2018 bis 2020 war der Wasserstand wegen ausbleibender Regenmengen im Spätsommer aber mehr als 30 Zentimeter unter das Soll gefallen – 2019 sogar auf 31,02 Meter über Normalhöhennull.
Ziel ist es, Wasserreserven der Havel zu sichern. Mit dieser vorsorglichen Rückhaltemaßnahme bleiben Wassermengen gespeichert, die ansonsten in einem trockenen Sommer fehlen könnten. Aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre führten Havel und Spree aktuell bereits weniger Wasser als in dieser Jahreszeit üblich, hieß es.
Falls ergiebige Niederschläge auch in diesem Sommer ausbleiben sollten, wäre mit einem sehr geringen Zufluss aus der Oberen Havel und somit einem Rückgang der Wasserstände in der Stauhaltung Spandau - dem Abschnitt zwischen der Schleuse Spandau und der Schleuse Lehnitz - zu rechnen. Dies kann Probleme für Schiffe mit bestimmtem Tiefgang bedeuten. Nebenbei stützt die Rückhaltung oberhalb der Schleuse Spandau die Grundwasserreserven für die Versorgung der Hauptstadtregion mit Trinkwasser.
Seit mehreren Jahren werden die Wasserstände in der Stauhaltung Spandau einvernehmlich zwischen dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Berlin und der für die Wasserwirtschaft in Berlin zuständigen Senatsverwaltung gesteuert. (roe)
Tauchtiefen auf der Havel sollen gesichert werden
Auch in diesem Frühjahr wird die gesteuerte Absenkung des Wasserstandes in der Stauhaltung Spandau ausgesetzt.