In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 liefen 15.015 Seeschiffe den Hafen an, was einem Rückgang von zwei Prozent entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um 4,8 Prozent auf 472,45 Millionen BT. Der Gesamtgüterumschlag lag bei 210,5 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von drei Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr entspricht.
Der Containerumschlag in Tonnen hat um 8,9 Prozent zugenommen, wobei die Einfuhr um 10,2 Prozent und die Ausfuhr um 7,9 Prozent gestiegen sind. Das Wachstum des ersten Halbjahres setzte sich auch im dritten Quartal fort, in dem 12,3 Prozent mehr Schiffscontainer (Twenty-Foot Equivalent Unit, TEU) umgeschlagen wurden als im gleichen Quartal des Vorjahres. Fast einer von zehn umgeschlagenen Schiffscontainern ist ein Kühlcontainer. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 steigt die Zahl der vollen Kühlcontainer (Reefer) um 9,7 Prozent und macht 8,5 Prozent des gesamten Containerverkehrs aus. Insgesamt ist den ersten neun Monaten des Jahres 2024 der gesamte Schiffscontainerumschlag in TEU um 6,8 Prozent auf 10.152.000 TEU gestiegen. In der ersten Hälfte dieses Jahres stieg der Marktanteil von Port of Antwerp-Bruges beim Containerumschlag in der Hamburg-Le Havre-Range im Vergleich zu 2023 um 0,8 Prozentpunkte auf 30,7 Prozent.
Obwohl das Segment Stückgüter im zweiten Quartal stark zulegte, ging der Umschlag im dritten Quartal zurück, sodass der Gesamtumschlag in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 um 4,8 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres lag. Der Umschlag von Eisen und Stahl ging leicht um 0,6 Prozent zurück, wobei die Ausfuhr (plus 4 Prozent) den Rückgang der Einfuhr (minus 3,5 Prozent) teilweise ausglich. Dieser Rückgang ist auf die geringere Nachfrage aus stahlverarbeitenden Branchen wie dem Baugewerbe und der Automobilindustrie zurückzuführen. Produkte wie Holz (minus 32,9 Prozent), Papier und Zellulose (minus 22,6 Prozent) sowie Baumaterialien (minus 36,9 Prozent) verzeichnen ebenfalls einen Rückgang, während der nicht containerisierte Umschlag von Obst, Gemüse und anderen Kühlgütern um 4,1 Prozent stieg.
Der Roll-on/Roll-off-Verkehr ging um 5,5 Prozent zurück. Auch wenn der Druck auf die Autoterminals abnahm, ist dies auf ein geringeres Angebot und nicht auf einen beschleunigten Abfluss an die Kunden zurückzuführen. Der Umschlag von Beförderungsmitteln ging um 13,3 Prozent zurück. Der Umschlag von High & Heavy (minus 23,5 Prozent) und von Lastkraftwagen (minus 10,3 Prozent) ging ebenso zurück wie der Umschlag von Gebrauchtwagen (minus 42,6 Prozent). Nach einem starken Anstieg in den Jahren 2022 und 2023 sank der Neuwagentransport in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 11,4 Prozent.
Der Umschlag von unbegleiteter Fracht (ohne RoRo-Container) über RoRo-Schiffe in Zeebrugge stieg um 2,8 Prozent. Der Rückgang des Verkehrs aus dem und in das Vereinigte Königreich (minus 4,1 Prozent) wird durch einen Anstieg des Umschlags aus und nach Spanien und Portugal (plus 35,7 Prozent), Skandinavien (plus 16,7 Prozent) und Irland (plus 2,2 Prozent) mehr als ausgeglichen.
Der Umschlag von trockenem Massengut ging um 1,4 Prozent zurück, was hauptsächlich auf einen starken Rückgang des Umschlags von Steinkohle (minus 55,3 Prozent) zurückzuführen ist. Ohne den Einbezug von Energieerzeugnissen wie Steinkohle und Holzpellets, wuchs der Umschlag von trockenem Massengut nämlich um 9,5 Prozent. Düngemittel, die größte Produktkategorie in diesem Segment, setzen ihr Wachstum fort (plus 30,6 Prozent), nachdem sie im Jahr 2022 aufgrund von Sanktionen und hohen Gaspreisen stark zurückgegangen waren. Auch sonstige Baustoffe und Nichteisenerze wuchsen um 7,3 Prozent beziehungsweise. 4,8 Prozent, während Sand und Kies (plus 0,1 Prozent) und Schrott (minus 0,7 Prozent) mehr oder weniger stabil bleiben.
Der Umschlag von Flüssigmassengütern sank in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 um 2,5 Prozent, was auf geringere Mengen an Flüssigbrennstoffen (minus 8,9 Prozent) und LNG (minus 10,2 Prozent) zurückzuführen ist. Insbesondere der Dieseldurchsatz (minus 23,1 Prozent) ist aufgrund der schwachen Nachfrage rückläufig, während LPG (plus 8,8 Prozent), Heizöl (plus 8,4 Prozent), Naphtha (plus 2,9 Prozent) und Benzin (plus 2,3 Prozent) ein Wachstum verzeichnen. Der Chemieumschlag steigt um 9,3 Prozent, was auf einen starken Anstieg des Umschlags von Biokraftstoffen (plus 52,5 Prozent) zurückzuführen ist. Auch ohne diesen Effekt gibt es ein Wachstum (plus 7 Prozent). Chemische Gase (plus 9,5 Prozent) und Basischemikalien (plus 8,6 Prozent) weisen ebenfalls positive Zahlen auf. Trotz dieser Erholung bleibt der europäische Chemiesektor durch hohe Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten in Verbindung mit einer geringen weltweiten Nachfrage unter Druck.