Ob beim Kohletranspoport, Agrargütern, Ölprodukten oder Containern: eine zuverlässige Infrastruktur mit schiffbaren Wasserstraßen ist nach Ansicht des Verbandes derzeit wichtiger denn je. Der Rhein, die Donau und die Elbe müssen so schnell wie möglich von diesen Engpässen befreit werden. Konkret spricht der Verband Maßnahmen an, die bereits in Planung sind, wie etwa die Vergrößerung der Fahrrinnentiefe am Mittelrhein. Schon 20 Zentimeter mehr Wassertiefe lassen Güterschiffe deutlich mehr Ladung aufnehmen und auch bei Niedrigwasser länger fahren. „‘Schneller planen und bauen‘, hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) uns gegenüber als Losung für seine Verwaltung ausgegeben. Jetzt wird es höchste Zeit, dass danach gehandelt wird“, fordert BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.
Dass Bundesfinanzminister Christian Lindner in dieser Situation eine Senkung des Wasserstraßenetats um 360 Millionen Euro ins Spiel bringt, ist nach Ansicht des BDB nicht nachvollziehbar. „Damit geht der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung das Geld aus. Der Flussausbau findet ab dann bestenfalls verlangsamt statt, Ausschreibungen für diese mehrjährigen Projekte können nicht mehr erfolgen. Und die Großindustrie aus dem Chemie-, Stahl- und Mineralölsektor, die sich gemeinsam mit uns seit dem Jahrhundertniedrigwasser 2018 für einen beschleunigten Flussausbau engagiert, kann noch ein paar Jahre länger auf die Fahrrinnenvertiefung am Rhein warten“, erklärt BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.
Da die Wasserstände seit vielen Wochen kontinuierlich sinken, können Schiffe nicht mehr optimal beladen werden, weil sonst Berührungen mit dem Grund zu befürchten sind. Das betrifft gleichermaßen die wichtigen Wasserstraßen Rhein, Elbe und Donau. Das hat bei einer insgesamt sehr hohen Auslastung in der Binnenschifffahrt schon jetzt zur Folge, dass der Schiffsraum zunehmend knapp wird.