Die Häfen Ludwigshafen und Mannheim blicken auf ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2024 zurück: Insgesamt wurden wasserseitig 11.281.601 Tonnen Güter umgeschlagen. Dabei stieg der wasserseitige Güterumschlag im Ludwigshafener Hafen 2024 im Vorjahresvergleich um 435.729 Tonnen auf 5.473.675 Tonnen Güter (+ 8,65 Prozent), in den Mannheimer Häfen sank der Umschlag hingegen um 505.864 Tonnen auf 5.807.926 Tonnen Güter (- 8,01 Prozent).
Starker Rückgang von Steinkohleumschlag
„Die aktuellen Zahlen sind maßgeblich geprägt von einem starken Umschlagsrückgang der Steinkohle, mit dem auch in den nächsten Jahren zu rechnen sein wird. Zusätzlich verringerten sich die Tonnagen bei Steinen und Erden sowie bei Nahrungs- und Futtermittel. Die Verkehrszahlen im Hafen Mannheim sind im Übrigen stabil. Am stärksten stieg der Umschlag von chemischen Erzeugnissen. Dies zeigt, dass die Binnenhäfen der Wirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar ein attraktives und zugleich umweltschonendes Logistikangebot bieten. Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf das Schiff und die Bahn wird seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert und stellt eine wichtige Stellschraube zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor dar. Die Binnenhäfen stehen damit für Arbeitsplätze, regionale Produktion, Handel und die sichere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Gütern und Energie“, sagte Uwe Köhn, Direktor des Hafens Mannheim.
Entscheidender Standortfaktor für die Unternehmen in der Region
„Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, hat die EU im Juni 2023 neue Richtlinien zum europäischen Emissionshandel in Kraft gesetzt. Zu deren Umsetzung hat der Bundestag nun am 31. Januar 2025 die Anpassung des Treibhausgasemissionshandelsgesetzes beschlossen, welches Ende März in Kraft treten soll. Demnach wird der Emissionshandel ab 2027 auch auf den Verkehrssektor ausgeweitet, die Preise für Emissionszertifikate werden künftig steigen. Unsere Hafenstandorte werden damit – trotz aktueller konjunkturell bedingter Mengenrückgänge – eine stark wachsende Bedeutung für die Erreichung der Klimaschutzziele haben, denn sie ermöglichen den Gütertransport per Binnenschiff und Eisenbahn, also mit Verkehrsträgern, die im Vergleich zum Lkw nur einen Bruchteil an Energie und Schadstoffen pro transportierter Tonne emittieren. Die Häfen dienen damit nicht nur der Entlastung unserer Straßeninfrastruktur – sie sind entscheidender Standortfaktor für die Unternehmen in der Region“, sagt Alexander Voigt, Geschäftsführer der Häfen Rheinland-Pfalz.
Güterumschlag im Hafen Ludwigshafen
Die Tonnage im Containerumschlagsverkehr in Ludwigshafen sank um 17.086 Tonnen auf 735.269 Tonnen (- 2,27 Prozent). In den Gütergruppen entwickelte sich der wasserseitige Güterumschlag im Vergleich zum Vorjahr im Hafen Ludwigshafen wie folgt: Die Gütergruppe „Chemische Erzeugnisse“ verzeichnete einen Zuwachs von 171.565 Tonnen auf 2.714.186 Tonnen (+ 6,75 Prozent). Die Gütergruppe „Erdöl, Mineralöl, -erzeugnisse, Gase“ stieg von 1.103.160 Tonnen auf 1.411.898 Tonnen (+ 27,99 Prozent). Die drittstärkste Gütergruppe „Steine und Erden“ ging um 15.550 Tonnen auf 758.225 Tonnen (- 2,01 Prozent) zurück.
Güterumschlag in den Mannheimer Häfen
In den Mannheimer Häfen sank die Tonnage auf 732.012 Tonnen (- 3,09 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es in vier Gütergruppen einen Zuwachs: Ein Plus konnte in den Gütergruppen „Chemische Erzeugnisse“ (+ 18,17 Prozent, + 112.470 Tonnen), „Land- Forstwirtschaftliche Erzeugnisse“ (+ 5,39 Prozent, + 6.751 Tonnen), „Erdöl, Mineralöl, -erzeugnisse, Gase“ (+ 5,35 Prozent, + 24.300 Tonnen) und „Erze und Metallabfälle“ (+ 1,16 Prozent, + 5.489 Tonnen) verzeichnet werden. Am stärksten beeinträchtigt wurde der Umschlag in den Gütergruppen „Steine und Erden“ (- 23,49 Prozent, - 134.966 Tonnen), „Feste mineralische Brennstoffe“ (- 18,31 Prozent, - 259.929 Tonnen) sowie „Andere Nahrungs- und Futtermittel“ (- 9,10 Prozent, - 165.684 Tonnen).