Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) meldet für das Jahr 2024 einen Güterumschlag von 2,65 Millionen Tonnen. Das sind 1,5 Prozent weniger im Vergleich zum Jahr 2023. Dieser Rückgang sei auf die allgemeine schwierige wirtschaftliche Lage zurückzuführen, die die in den Häfen ansässigen Unternehmen stark beeinflusse, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem habe der Teileinsturz der Carolabrücke und die fast fünfmonatige Sperrung der Wasserstraße Elbe ein noch besseres Ergebnis der Hafengruppe verhindert.
Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau (SBO) selbst erzielten einen Güterumschlag von 2,14 Millionen Tonnen – ein Plus von 7,18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch hier konnte der Waggonumschlag mit einer Steigerung von 21,17 Prozent im Vergleich zu 2023 stark zulegen. Zu den transportierten Gütern gehörten Trailer, Holzprodukte, Schrott und Getreide.
Beim Güterverkehr per Eisenbahn erreichte der Hafenverbund mit insgesamt 1,21 Millionen Tonnen den dritthöchsten Eisenbahngüterumschlag in seiner Geschichte. Zu diesem Ergebnis haben wesentlich die Häfen Dresden (+ 43,86 Prozent), Torgau (+ 129,44 Prozent) und Lovosice (+ 26,92 Prozent) beigetragen. Hier wurden vor allem Trailer, Holzprodukte, Schrott, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel und Salz per Waggon umgeschlagen.
Der Containerumschlag der Hafengruppe konnte im Jahr 2024 leicht zulegen. Insgesamt wurden 36.512 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Plus von 858 TEU (+ 2,41 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr.
Beim Jahresergebnis wird es laut Pressemitteilung auf ein gutes Geschäftsjahr des Hafenverbundes hinauslaufen. Trotz leichtem Umsatzrückgang wird die Hafengruppe wieder einen Jahresüberschuss erwirtschaften und somit ihre gesetzten Ziele für das vergangene Wirtschaftsjahr erreichen.
Weitreichende Folgen des Teileinsturzes der Carolabrücke
Mit dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden Anfang September ist die Binnenschifffahrt von und nach Tschechien vollkommen zum Erliegen gekommen. Auch der Schiffsumschlag im Hafen Dresden war davon betroffen. Aufgrund des fehlenden Schiffsraumes aus Tschechien mussten die Binnenschiffe aus Richtung Magdeburg nach Dresden disponiert werden, was erhebliche Mehrkosten für die Transporte bedeutete. Der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen sank um 5,64 Prozent auf insgesamt 106.120 Tonnen. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten neben den Projektladungen auch Getreide und Düngemittel.
Häfen Decin und Lovosice: Rückgang im Güterumschlag
Die beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice erreichten einen Güterumschlag von 429.910 Tonnen – ein Rückgang von 4,07 Prozent im Vergleich zu 2023. Trotz mehrfacher Gleissperrungen an der deutsch-tschechischen Grenze konnte besonders der Güterverkehr per Eisenbahn im Hafen Lovosice kräftig zulegen (+ 26,92 Prozent). Zu den transportierten Gütern gehörten Sojaschrot, Düngemittel, Getreide und Salz.
Im Herbst 2024 konnte die Česko-saské přístavy (CSP) ein weiteres Infrastrukturprojekt im Hafen Lovosice mithilfe des Staatlichen Verkehrsinfrastrukturfonds (SFDI) erfolgreich in Betrieb nehmen. Mit neuen Anschlussgleisen und Zufahrtsstraßen wurde die Südumfahrung des Hafens vervollständigt, die den rückwärtigen Hafenbereich mit dem Schwerlastterminal an der Elbe verbindet. Die Investitionskosten für das Projekt lagen bei rund 800.000 Euro.