Überschüssige Container, die in ganz Europa gestrandet sind, führen zu Engpässen und Platzmangel in Häfen, Lagerhäusern und Lagerplätzen. Das Online-Logistikunternehmen Container xChange schätzt in seiner März-Ausgabe des Europe Container Market Forecaster, dass die Überkapazitäten bei Containern derzeit zwischen drei und fünf Millionen TEU betragen. Dieses Überangebot an Containern führt nicht nur zu Lagerknappheit, sondern übt auch einen erheblichen Druck auf die Containerpreise und Leasingraten in Europa aus. Auf der Schifffahrtsroute Asien-Europa sinkt zudem seit dem Sommer 2022 die Nachfrage nach Containertransporten, was sich in einem Rückgang der Spotfrachtraten für die Containerschifffahrt niederschlägt. Dies führt offenbar dazu, dass die See-Reedereien die Taktung auf verschiedenen Routen reduzieren oder Schiffe sogar komplett von der Asien-Europa-Route nehmen. Das Problem ist, dass dadurch zu viele leere Container in ganz Europa zurückbleiben. In den Ursprungsmärkten können sie entsprechend nicht für weitere Exporte genutzt werden. Mit einer wachsenden Exportnachfrage muss und wird dieser signifikante Überschuss an Containern in Europa wieder abgebaut werden, allerdings wird dieser Prozess nicht schnell sein. Ereignisse wie Streiks, so wie im Hamburger Hafen und an verschiedenen Containerterminals in Frankreich, sorgen zudem für eine weitere Verlangsamung dieses Prozesses. Die Logistikketten werden sich somit vorerst weiterhin nicht wieder eintakten.
- Containerticker 3/2023 (1.5 MB, PDF)