Wie das Unternehmen am 11. Dezember mitteilte, stattet Torqeedo die Testplattform mit vier Deep-Blue-80-Batterien und zwei Deep-Blue-50i-Motoren aus. Die neu konzipierte Testplattform soll im September 2024 an die Projektpartner übergeben werden und anschließend eine einjährige Testphase im Rhrein-Ruhr-Tesfeld starten. Im gemeinsamen Forschungsprojekt „Smart & Green Ship“ erforschen die Universität Duisburg-Essen (UDE)und das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) Kombinationen aus Automatisierung und emissionsfreien Antriebssystemen, um so das vollständig autonome Fahren in der Binnenschifffahrt maßgeblich voranzutreiben. Der Bau der dafür benötigten 15 Meter langen Testplattform wird von der nordrhein-westfälischen Felleryachting-Werft übernommen.
Laut Torqeedo sind viele Experten sind der Meinung, dass autonome Schiffe die ersten Fahrzeuge auf der Welt sein werden, die das vollständig autonome Fahren (Level 5) erreichen werden. Zum einen fahren Boote und Schiffe auf Binnenwasserstraßen in der Regel mit relativ langsamer Geschwindigkeit und es gibt weniger potenzielle Konflikte mit anderem Fahrzeug-und Personenverkehr. Außerdem fahren viele Binnenschiffe auf einer relativ festen Route, was die Navigation einfacher gestaltet als an Land.
Die Testplattform ist ein Binnenschiff mit einem katamaranähnlichen Äußeren, das in Zukunft sowohl Güter als auch Personen transportieren kann. Die beiden Schwimmer der Testplattform, die den Rumpf über dem Wasser tragen, sind mit Solarpaneelen ausgestattet, um das Fahrzeug während der Liegezeit im Hafen ohne weitere Energiequelle betriebsbereit zu halten. Das elektrische Antriebssystem des Testschiffs besteht aus zwei 50-kW-Deep-Blue-Motoren, der von vier Deep-Blue-80-Batterien gespeist wird, die im Heck des Schiffes installiert sind.
„Der modulare Aufbau des Antriebssystems und des Schiffskörpers ermöglicht die einfache Nachrüstung zusätzlicher grüner Energiequellen in der Zukunft, zum Beispiel einer Brennstoffzelle oder eines Generators, der mit nachhaltigen Flüssigbrennstoffen betrieben wird“, erklärt Uwe Feller von Felleryachting. „Das Schiff wird zudem mit allen erforderlichen technischen Komponenten ausgestattet sein, um eine vollständige Automatisierung der Fahrt zu ermöglichen – inklusive Schleusendurchfahrten sowie Anlege-und Ablegemanövern.“ (pm/roe)