Der Tag der Schiene wurde 2022 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Bahnbranche initiiert, seitdem organisiert die Allianz pro Schiene die Veranstaltung – nun zum dritten Mal. Neben der Deutschen Bahn (DB) – der größten teilnehmenden Veranstalterin mit über hundert Events – bieten auch viele Vereine, Unternehmen und Kulturschaffende Veranstaltungen an.
Von Fachkräftegewinnung bis zu Werksbesichtigungen
Obgleich der Tag der Schiene allen Interessierten Einblicke wie Baustellen- und Werksbesichtigung, Bahnhofsführung oder offene Türen in Tagungs- und Schulungszentren bietet, ist ein Ziel der Veranstalter dabei die Fachkräftegewinnung. So bekommen potentielle Angestellte eine große Bandbreite an Veranstaltungen, um die Branche besser kennenzulernen, sowie Informationen über Job- und Karrieremöglichkeiten im Bahnsektor.
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene Dirk Flege verkündete am Donnerstag,19. September, bei einer Pressekonferenz in Berlin: „Wir als Bahnbranche wollen die Tage dafür nutzen, Menschen für die Schiene zu begeistern. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir von Veranstaltern hören, dass direkt an Ort und Stelle Arbeitsverträge unterschrieben oder Vorstellungsgespräche vereinbart werden. Der Tag der Schiene bietet die einmalige Gelegenheit, mit den Mitarbeitenden der vielen verschiedenen Berufe ins Gespräch zu kommen und sie Löcher in den Bauch zu fragen. Und natürlich wollen wir auch schon die Jüngsten mit Bahnhofsfesten und Lokmitfahrten für die Schiene begeistern.“
Eisenbahn ein Zukunftsgeschäft
Auch die DB wirbt um neues Personal und gewährt Einblicke hinter die Kulissen von Stellwerken und Betriebszentralen oder in die ICE-Werke in Frankfurt-Griesheim und Köln-Nippes. An diversen Standorten, beispielsweise in Mannheim, Magdeburg, Frankfurt, Koblenz und Dortmund, bekommen Interessierte die Möglichkeit, vor Ort Bewerbungsgespräche mit DB-Personalverantwortlichen zu führen.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, erklärte: „Wir sind im Moment mit der Bahn nicht da, wo wir sein wollen. Also tun wir alles, um da wieder hinzukommen. Wir packen die Infrastruktur an und bringen sie auf Vordermann. Dieses Jahr stellen wir rund 25.000 Mitarbeitende ein, darunter allein 6.000 Auszubildende und Dual-Studierende – eine Rekordzahl. Schon allein das zeigt: Eisenbahn ist ein Zukunftsgeschäft.“
Flege führte weiter aus: „Um mit dem Job des Lokführers nur einmal das bekannteste Beispiel zu nennen: Der Bedarf an Lokpersonal wächst seit 15 Jahren kontinuierlich. Der Job richtet sich an Menschen mit verschiedensten Bildungsabschlüssen und auch in praktisch jedem Alter. Es gibt attraktive Möglichkeiten für einen Quereinstieg, egal ob jemand heute Friseurin oder Augenarzt ist. Wir rechnen damit, dass es in der gesamten Bahnbranche in den nächsten Jahren bis zu 10.000 zusätzliche Lokführerinnen und Lokführer braucht. Und auch bei Fahrdienstleiterinnen, Oberleitungsmonteuren oder Mechatronikerinnen gibt es einen großen Bedarf.“