Der Zusammenschluss der Häfen von Antwerpen und Zeebrugge im vergangenen Jahr habe die westeuropäische Seeverkehrslandschaft hinsichtlich Themen wie der Energiewende und Kapazitätenverteilung verändert, teilte die Hafengesellschaft am Freitag mit. Bereits heute würden 15 Prozent (Vorjahr: 8 Prozent) der gesamten LNG- und Erdgaslieferungen nach Europa über die Hafenplattform Zeebrugge abgewickelt. Dies mache den Port of Antwerp-Bruges zu einer der wichtigsten Gaszufahrtsrouten zum europäischen Hinterland.
Die Fusion habe auch die bestehenden Innovations- und Energiewendevorhaben der beiden Hafenunternehmen erheblich beschleunigt. Als Welthafen spiele der Port of Antwerp-Bruges eine Schlüsselrolle für den Import, die lokale Herstellung, die Verarbeitung und den Transport von grünem Wasserstoff und Wasserstoffträgern (zum Beispiel Ammoniak und Methanol) ins Hinterland, darunter auch Deutschland. Einige konkrete Wasserstoffprojekte seien nun bereit für die Umsetzung.
Auch die Integration verschiedener digitaler Anwendungen in ein einziges System sei in vollem Gange. Geografische Daten von der Zeebrugge-Plattform wurden inzwischen in den Digital Twin, eine virtuelle Kopie des Hafens, integriert und auch Echtzeitdaten (zum BeispielLuftqualitätssensoren) damit verknüpft.
Dass sich die Häfen bei Bedarf ergänzen können, habe sich unter anderem bei der Verlagerung von Containerumschlag aus dem zeitweise überlasteten Hafen von Antwerpen nach Zeebrugge gezeigt
Um etwa dem derzeitig angespannten Arbeitsmarkt zu begegnen, hat der Port of Antwerp-Bruges vor kurzem die gemeinsame Jobbörse havenjobs.com eingerichtet. Die erweiterte Reichweite steigere die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenunternehmen auf dem Arbeitsmarkt. (pm/roe)