Wie das Unternehmen am 21. Juni mitteilte, stieg das Aufkommen um 3,4 Prozent auf 969.442 Lkw-Sendungen oder umgerechnet 1,94 Millionen TEU. Der Umsatz wuchs um 9,7 Prozent auf 462,7 Millionen Euro. Nach Abzug sämtlicher Steuern wurde ein Jahresüberschuss von 368.000 Euro erwirtschaftet, deutlich weniger als im Vorjahr (1,61 Millionen Euro).
Im nationalen Verkehr wurden 207.921 Lkw-Sendungen (plus 9,1 Prozent) und im internationalen Verkehr inklusive der Verkehre von und nach den deutschen Ostseehäfen 761.521 Lkw-Sendungen (plus 1,9 Prozent) auf den 622 wöchentlich verkehrenden Kombiverkehr-Zügen befördert.
Die Aufkommenszuwächse erzielte das Unternehmen vornehmlich im ersten Quartal. Im Jahresverlauf wirkten sich die Inflation in Europa, hohe Energiekosten und die Folgen aus Infrastrukturarbeiten auf die Sendungsentwicklung aus. Auf den Auslandsrelationen wurde mit Ausnahme des Südeuropaverkehrs - der aufkommensstärksten Achse – überall Wachstum verzeichnet. Mengenrückgänge gab es unter anderem auf den Linien zwischen Deutschland und Italien (minus 2,2 Prozent) sowie Deutschland und Spanien/Frankreich (minus 6,6 Prozent). Die durchschnittlich Transportentfernung blieb mit 830 Kilometern nahezu unverändert.
„Nach einem sehr starken ersten Quartal lagen wir zum Ende des ersten Halbjahres mengenmäßig dennoch immer deutlich über den Erwartungen“, sagte Geschäftsführer Armin Riedl. „Entsprechend der hohen Nachfrage hätte es auch noch mehr sein können, aber auch unsere Traktionsdienstleister kamen mit ihren Kapazitäten an die Grenzen dessen, was möglich war.“ Auch die Baustellensituation sei ähnlich wie in den vergangenen Jahren äußerst angespannt und sehr herausfordernd gewesen. „Demzufolge fiel auch im ersten Halbjahr ein Teil der Züge qualitätsbedingt aus.“ Wäre die Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte so weitergelaufen wie zu Jahresbeginn, hätte Kombiverkehr problemlos und das dritte Mal in der Firmengeschichte mehr als eine Million Sendungen im Netzwerk befördern können, sagte Riedl.
Heiko Krebs, seit April 2023 zweiter Geschäftsführer bei Kombiverkehr, stellte die Kundschaft auf weitere herausfordernde Zeiten ein. „Wir alle wollen und benötigen in Zukunft eine moderne und leistungsfähige Schieneninfrastruktur in Deutschland und Europa. Daher müssen wir uns auch auf die neue Realität so gut es geht einstellen und den Ausnahmezustand im Streckennetz als hoffentlich nur vorübergehende neue Normalität anerkennen.“ Die ständige Anpassung des Fahrplans durch Streckensperrungen, einspurigen Betrieb oder Umleitungen sei von der Ausnahme zur Regel geworden.
Während der Gesellschafterversammlung wurde durch die Anteilseigner der Kommanditgesellschaft der Verwaltungsrat in seiner bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt. (roe)