Es würden ausschließlich Bauvorhaben bearbeitet, die für den Erhalt der Stand- und Verkehrssicherheit der wasserbaulichen Anlagen und der Ufereinfassungen an den Bundeswasserstraßen indisponibel sind, teilte Amtsleiter Rolf Dietrich mit. "Auswirkungen der aktuellen Verknappung von Investitionsmitteln im Kapitel 1203 des Bundeshaushaltes auf die Realisierung baureifer Bauvorhaben erwarte ich daher nicht.“ Die Bauvorhaben im Projektpool des WNA Berlin zählten ausschließlich zur Netzkategorie C oder den Freizeitwasserstraßen des Bundes und unterlägen daher bereits seit über zehn Jahren einer strengen Priorisierung.
Laut Dietrich werden bis zum Jahresende 2024 werden im WNA Berlin fünf Ersatzneubauten an Wehren und 33 Kilometer Gewässerbett (Ersatz von Ufereinfassungen, teilweise mit Anpassungen an der Fahrrinne) Baureife erlangt haben oder bereits in der Bauausführung sein. Die Ersatzneubauten für die Wehre können nur unter gleichzeitiger Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den betroffenen Stauanlagen erfolgen, weshalb gleichzeitig auch fünf Fischaufstiegsanlagen errichtet werden. Als notwendige Folgemaßnahmen müssen dabei auch zwei nicht mehr benötigter Behelfswehre zurückgebaut und durch moderne Bootsschleppen für die muskelbetriebene Freizeitschifffahrt ersetzt werden.
Am Gewässerbett soll das Bauvorhaben an der Spreemündung (Spandauer Horn) planmäßig zum Jahresende 2024 fertig gestellt werden. Das zweite Baulos an der planfestgestellten Nordtrasse Berlin soll im Laufe des Jahres 2024 ausgeschrieben und vergeben werden. Am Charlottenburger Verbindungskanal wurden in 2023 vorwiegend Leistungen zur Kampfmittelsuche und –räumung ausgeführt. Mit der Ausführung der bereits vergebenen Bauleistungen für den Ersatz der Ufereinfassungen soll im Laufe des ersten Quartals 2024 begonnen werden.
Der Ersatzneubau des Wehres und der Neubau einer Fischaufstiegsanlage an der Staustufe Steinhavel in Fürstenberg/Havel werden in diesem Jahr in Betrieb gehen. Der Ersatzneubau des Wehres und der Neubau einer Fischaufstiegsanlage an der Staustufe Mühlendamm in Berlin kann ausgeschrieben werden, sobald die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) die Prüfung des zugehörigen Entwurfs der Ausführungsunterlagen abgeschlossen hat.
Auch beim Neubau der Leitzentrale Berlin-Grünau verzeichnet das WNA Berlin Fortschritte: Am 4. Januar 2024 konnte auch der Auftrag zur Errichtung der Anlagentechnik in der Leitzentrale und zur Anbindung der bereits für die Fernbedienung bzw. Fernwartung vorbereiteten Anlagen erteilt. Auftragnehmer ist die AllTec Automatisierungs- und Kommunikationstechnik GmbH aus Borna, die mit dem Amt bereits zusammengearbeitet hat. Weitere Bauvorhaben sind Ersatzneubauten für Brücken, die in der Verantwortung der WSV liegen.
2023 47 Millionen Euro verbaut
2023 hat das WNA Berlin mehr als 47 Millionen Euro in den Erhalt und den bedarfsgerechten und umweltverträglichen Ausbau der Bundeswasserstraßen in der Region Berlin-Brandenburg investiert. Ohne Berücksichtigung der Finanzierungsanteile für den Ersatzneubau des Schiffshebewerkes Niederfinow handelt es sich dabei um die höchste Jahresrate an Investitionen seit über 15 Jahren.
In Niederfinow läuft das neue Schiffshebewerk inzwischen so zuverlässig, dass das letzte Baubüro vor Ort und der für Sonderbauvorhaben eingerichteten Projektbausachbereich aufgelöst wurden. Das verbliebene Investitionspersonal wurde in den ständigen Sachbereich für den Bau wasserbaulicher Anlagen des WNA Berlin reintegriert. (roe)