Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Intraplan in der „Gleitenden Mittelfristprognose“ vom Sommer 2023 für das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM), die am 29. November veröffentlicht wurde. Der Modal-Split-Anteil am Güterverkehr wird danach 2024 mit 6,2 Prozent im Vergleich zu 2023 unverändert bleiben und 2025 sogar auf 6,1 Prozent zurückgehen, weil die Binnenschifffahrt nicht von der anziehenden Transportnachfrage profitiert.
Den Gutachtern zufolge wird die Tonnage in diesem Jahr Konjunkturbedingt noch einmal um 4,9 Prozent und die Verkehrsleistung um 5,7 Prozent gegenüber 2022 zurückgehen. Hauptbremser sind die Kohlebeförderungen und chemische Erzeugnisse. Lediglich Mineralölproduktentransporte werden ein spürbares Wachstum verzeichnen.
Im Jahr 2024 wird die gesamtwirtschaftliche Belebung nur verhältnismäßig kleine Segmente der Binnenschifffahrt berühren. Der in absoluten Zahlen stärkste Effekt geht mit 0,9 Millionen Tonnen (+2 Prozent) von der Güterabteilung „Erze, Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse“ aus. Als Folgeeffekt wird auch die Beförderung von Metallen um 4 Prozent oder 0,3 Millionen Tonnen zulegen. Für die chemischen Erzeugnisse ist mit einem zumindest moderaten Wiederanstieg um 3 Prozent oder 0,6 Millionen Tonnen) zu rechnen. Dem steht bei Kohle ein erneuter Rückgang gegenüber, der aber weitaus niedriger (-2 Prozent bzw. 0,5 Millionen Tonnen) ausfallen wird als 2023.
Insgesamt erwarten die Gutachter einen nur moderaten Anstieg der Tonnage um 0,9 Prozent und der Transportleistung um 1,2 Prozent. Damit werden also lediglich geringe Teile des Rückgangs von 2023 wettgemacht. Im Gegensatz zu wasserstandsbedingten Einbußen, die anschließend zumindest zum Teil zurückgewonnen werden konnten, kommen die diesjährigen Verluste durch die fundamentale Entwicklung der wichtigsten Massengutbereiche zustande. Deren Erholung ist nicht in Sicht.
Auch für 2025 ist für die Kohletransporte ein erneuter Rückgang um sieben Prozent zu erwarten – drei Mal so viel wie 2024. Die dann wieder sinkende Stahlproduktion sollte bei der Güterabteilung „Erze, Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse" zu einem abgeschwächten Anstieg um 0,4 Millionen Tonnen und bei Metallen zu einer Stagnation führen. Die absoluten Mengen werden um 0,5 Millionen Tonnen zurückgehen. Das bedeutet eine annähernde Stagnation sowohl des Aufkommens (-0,3 Prozent) als auch der Transportleistung (0,1 Prozent). Damit wird bei der Binnenschifffahrt das Vorkrisenniveau auch im Jahr 2025 um 15 Prozent bzw. 17 Prozent unterschritten. (roe)