Nach den erfolgreichen Testschleusungen am Wochenende wurden am Montag (16.12.2024) an der Moselschleuse Müden die ersten Schiffe vorsichtig geschleust. Um 8 Uhr haben zunächst die Männer vom Außenbezirk Cochem des WSA Mosel-Saar-Lahn angefangen, die Schleusenkammer in Müden zu fluten. Dies erfolgte über das Absenken des Obertores. Die dabei auftretende starke Strömung ist völlig problemlos, da im Gegensatz zu sonstigen Schleusungen kein Fahrzeug in der Kammer ist, heißt es in einer Pressemitteilung des WSA. Nach einer halben Stunde gab es grünes Licht für das GMS „Allegria“ zum Einfahren in die Schleuse. Äußerst vorsichtig und langsam steuerte der Schiffsführer sein 80 Meter langes mit Braugerste beladene Schiff in die Kammer. Nach dem Hochfahren des Obertores fängt sofort der Wasserstand in der Schleusenkammer an, auf Unterwasser zu fallen. Ein Stopp des Schleusenvorganges ist jetzt nicht mehr möglich. Nach weiteren 30 Minuten war der Unterwasserstand erreicht. Bereits vorher wurde schon begonnen die Dammbalken wieder zu ziehen, damit anschließend das Schiff ausfahren kann. Circa zwei Stunden nach der Einfahrt des Schiffes in die Schleusenkammer konnte das erste geschleuste Fahrzeug seine Reise Richtung Rhein fortsetzen.
Direkt nach der Ausfahrt werden die Dammbalken wieder einzeln eingesetzt, damit der Vorgang für das nächste Schiff gestartet werden kann. Es ist davon auszugehen, dass von nun an täglich fünf bis sechs Schiffe geschleust werden können.
Planungen zur Sanierung laufen parallel
„Es freut mich sehr, dass unsere Idee mit der Notschleusung funktioniert. Zwar ist es sehr aufwendig, aber wir machen alles in unserer Macht Stehende, um die Situation zu lösen. Das gilt nicht nur für die Notschleusungen, sondern auch und gerade für die Reparatur der gesamten Schleuse. Die Planungen zur Sanierung der entstandenen Schäden laufen natürlich parallel weiter, so dass die Reparaturarbeiten an der Schleuse schnellstmöglich umgesetzt werden können“, sagte Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, und ergänzt: „Die Kolleginnen und Kollegen geben alles, sogar die Feiertage. Die Arbeiten laufen weiter. Ein starkes Signal für die Schifffahrt, die Wirtschaft und auch für die Region insgesamt. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes wird alle Möglichkeiten ausschöpfen.“