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Riesaer Hafen kämpft mit Kosten – neues Terminal soll helfen

20.01.2025 08:37 Uhr | Lesezeit: 2 min
Die eingestürzte Carolabrücke in der Dämmerung in Dresden vor der Staatskanzlei
Durch den Einsturz der Carolabrücke können Binnenschiffe Dresden aktuell nicht passieren, was deutliche Mehrkosten für die Schifffahrt bedeutet.
© Foto: Robert Michael/picture alliance

Blockierte Transportwege und steigende Kosten: Der Einsturz der Carolabrücke bringt das Gleichgewicht der Elbeschifffahrt ins Wanken. Wieso der Riesaer Hafen für einige als Hoffnungsschimmer gilt.

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Der Binnenhafen in Riesa steht seit dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Aus den sächsischen Häfen heraus haben sich die Transportkosten um circa 30 Prozent erhöht, sagt der Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) Heiko Loroff. Das entspreche Mehrkosten für den ohnehin bereits stark ausgelasteten Hafen von bis zu 10.000 Euro pro Schiff. Um den Transport dennoch zu gewährleisten, müssten nun viele Container auf die Schiene verlagert und per Bahn weitertransportiert werden.

Hoffnung und Ungewissheit: Der Blick auf Dresden

„Früher kamen die Schiffe aus Tschechien“, sagt Loroff. Vor dem Einsturz der Brücke fuhren Frachtschiffe aus Hamburg oder Rotterdam bis nach Tschechien, wo sie entladen und auf dem Rückweg in den sächsischen Häfen wieder beladen wurden. Diese Route ist derzeit nicht mehr möglich. Stattdessen enden die Fahrten vieler Schiffe in Magdeburg, von wo aus sie leer in Richtung Sachsen weiterfahren, was die zusätzlichen Kosten verursacht.

Wann Dresden wieder passierbar sein wird, ist derzeit ungewiss. „Wir hoffen, natürlich möglichst schon im Februar durchfahren zu können, aber das hängt einzig und allein von der Stadt Dresden ab“, betont Loroff. Ende Januar wolle die Stadt der SBO mitteilen, ob und wann die Passage durch die Landeshauptstadt wieder möglich sein wird.

Wieso der Ausbau des Riesaer Hafens helfen soll

Der geplante Ausbau des Binnenhafens in Riesa soll helfen, Probleme besser zu bewältigen. Das im vergangenen Jahr genehmigte Terminal werde „das bisher vorhandene und völlig überlastete, verschlissene alte trimodale Terminal ersetzen“. Es soll einfachere logistische Abläufe, kürzere Wege und schnellere Umschlagzeiten ermöglichen. Zudem würden die Kapazitäten für den Umschlag zwischen Binnenschiff, Bahn und Lastwägen deutlich erhöht. Zukünftig sollen zwei elektrische Kräne anstelle der bisherigen Diesel- und Seilkräne eingesetzt werden. Zudem soll eine Hybridlok die bis zu sechs notwendigen Rangierfahrten mit Dieselloks pro Zug ersetzen. Ziel sei es, Transportlösungen schneller, umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.

Kritische Stimmen: Risiken in Zeiten des Klimawandels

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Sachsen sieht das Vorhaben jedoch kritisch. Mehrere Gutachten hätten bestätigt, dass die Elbe kaum noch schiffbar ist. Zudem sei der Hafen in Riesa hochwassergefährdet. „Angesichts des Klimawandels ist mit einer Zunahme von Dürreperioden zu rechnen, wodurch die Elbe künftig noch weniger Wasser führen wird“, warnt der Vorsitzende des sächsischen Landesverbands, Felix Ekardt. Der Gütertransport verlagere sich ohnehin zunehmend auf Schiene und Straße.

Die Landesdirektion Sachsen, die den Ausbau des Hafens im vergangenen Oktober genehmigt hat, sieht dies jedoch anders. Das neue Terminal behebe vor allem Defizite der Bahninfrastruktur des bisherigen Hafens, sagte eine Sprecherin. „Etwaige temporäre Beeinträchtigungen der Schiffbarkeit der Elbe ändern nichts daran, dass insbesondere die bahnseitigen Defizite des Bestandsterminals durch das Projekt behoben werden.“

Die SBO will mit dem neuen Terminal die rechnerische Kapazität für einen wirtschaftlichen Umschlag verdreifachen. Loroff rechnet damit, dass sich die Containerzahl in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird. Der Baustart ist für Ende 2026 geplant, die Fertigstellung für Ende 2027.

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