Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal mitteilte, wurde am 8. August ein Schaden am sogenannten Y-Verband festgestellt. Die Reparatur des Schadens werde unter Einbeziehung externer Stahlbaufirmen voraussichtlich zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Da auch der Westtrog wegen des laufenden Umbaus der Stoßschutzanlage nicht zur Verfügung stand, war das Schiffshebewerk Lüneburg zunächst voll gesperrt.
Um die Blockade aufzuheben, hat das WSA den Umbau des Westtrogs kurzfristig unterbrochen und am Donnerstagnachmittag (10. August) den Trog wieder in Betrieb genommen. Die Unterbrechung der Umbauarbeiten werde zwar Geld kosten, der Schaden für die Schifffahrt durch die Blockade sei aber wesentlich größer, sagte ein WSA-Sprecher gegenüber SUT. Zum Glück gebe es beim Schiffshebewerk Scharnebeck dank der zwei Tröge Redundanz.
Wegen der fehlenden Stoßschutzanlage am Oberhaupt des Westtrogs hat die Einfahrt zu Berg mit ganz besonderer Vorsicht zu erfolgen. Zur optischen Orientierung stehen anstelle des fehlenden Stoßschutzseils rotweiße Baken. Der Abstand zwischen dem fehlenden Seil und dem Tor beträgt nur 2,50 Meter. Die vom Personal des Schiffshebewerks Lüneburg getroffenen Anweisungen sind zu befolgen.
Der Y-Verband hat die Aufgabe, die beim Anlegen des Troges an eine Haltung entstehenden Horizontalkräfte in Längsrichtung mittels gelenkig befestigter Verbindungsglieder in zwei Richtungen in den Stützrahmen des Troges an Ost- und Westseite einzuleiten. Dieser wiederum stützt sich über Horizontallager in den Führungstürmen östlich und westlich ab.
Der Westtrog war erst im Juli 2022 nach langer Betonsanierung der Türme wieder für den Verkehr freigegeben worden. Wegen des Umbaus der Stoßschutzanlage war er laut WSA vor rund einem halben Jahr erneut gesperrt worden. (Matthias Roeser)