Wie sein Ministerium mitteilte, haben gerade die letzten beiden Sommer gezeigt, dass der wichtige Transportweg Rhein durch Niedrigwasser-Phasen stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Umso mehr brauche die Binnenschifffahrt eine leistungsfähige und zuverlässige Wasserstraßeninfrastruktur, „die auch in extremen Niedrigwasserperioden in der Lage ist, die Industrie und Bevölkerung mit benötigten Gütern zu versorgen“, betonte der Minister.
„Die Sohlstabilisierung zwischen Bockum und Krefeld ist eines unserer prioritären Projekte, das gerade mit Hochdruck umgesetzt wird“, sagte Dirk Schwardmann, Vizepräsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), bei dem Termin. „Ziel ist es, einem Absinken des Wasserspiegels entgegenzuwirken und damit der Schifffahrt stabile und verlässliche Fahrwasserverhältnisse zu bieten. Positiver Effekt ist auch, dass der Grundwasserspiegel in der Flussaue gehalten wird. Nach weiteren Maßnahmen am Niederrhein kann die Schifffahrt zukünftig bis zu 30 Zentimeter mehr Tiefe nutzen. Das bedeutet ca. 300 Tonnen Ladung mehr pro Schiff und entspricht ca. 20 Lkw-Ladungen. So wird der klimafreundliche Transport auf dem Wasser gestärkt, Straßen und Schienen werden entlastet. Das Projekt ist ein ökologischer und ökonomischer Gewinn."
Die Arbeiten an der Flusssohle zwischen Rheinkilometer 757,7 und 763,6 haben im vergangenen Jahr im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein (WSA) begonnen. Es ist der erste von vier Bauabschnitten des Projekts „Abladeverbesserung und Sohlstabilisierung zwischen Duisburg und Stürzelberg“, das als Vorhaben des vordringlichen Bedarfs im Bundesverkehrswegeplan 2030 verankert ist. Ziel ist, die Rheinsohle vor übermäßiger Erosion zu schützen.
In den kommenden Jahren wird laut Ministerium die Fahrrinne noch an folgenden Stellen zur besseren Befahrbarkeit bei Niedrigwasser optimiert: „Lausward“, Rheinkilometer 737,0 bis 747,0; „Steinerne Bänke“, Rheinkilometer 747,0 bis 757,7 und „Stürzelberg“, Rheinkilometer 722,0 bis 737,0. Die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, dass auch diese weiteren Abschnitte zügig umgesetzt werden, hieß es.
Untersuchungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) haben gezeigt, dass der Untergrund im Bereich Bockum-Krefeld aus einer dünnen Schicht Rheinkies besteht. Unter dieser Schicht lagern Feinsande, die einen geringen Erosionswiderstand aufweisen. Der aufliegende Rheinkies schützt den Feinsand zwar noch vor der Erosion, aber die Kiesschicht ist an einigen Stellen nur noch wenige Zentimeter stark. Durch die Baumaßnahme wird im Maßnahmenbereich eine dauerhafte Stabilisierung der bestehenden Sohle realisiert. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. (pm/roe)