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„Ich bin absolut positiv überrascht von der Ausbildung“

03.12.2024 08:30 Uhr | Lesezeit: 2 min
Muhamed Dzehverovic (l.) und Lukas Moritz (r.) sind im ersten Ausbildungsjahr zum Binnenschifffahrtskapitän bei Deymann.
Muhamed Dzehverovic (l.) und Lukas Moritz (r.) sind im ersten Ausbildungsjahr zum Binnenschifffahrtskapitän bei Deymann.
© Foto: Deymann

2023 starteten 104 Frauen und Männer in den noch sehr jungen Ausbildungsberuf „Binnenschifffahrtskapitän/-in“ (2022: 48). Wir sprachen mit zwei Azubis der Reederei Deymann darüber, warum sie sich für die Ausbildung entschieden haben und was ihnen besonders gefällt.

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Muhamed Dzehverovic, 35 Jahre

„Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal vor drei Jahren war das Gebäude meines alten Arbeitgebers, bei dem ich eine Ausbildung zum Restaurantkaufmann gemacht habe, so zerstört, dass wir dort erst einmal nicht mehr arbeiten konnten. Um nicht die ganze Zeit daheim rumzusitzen, habe ich mich auf die Suche nach etwas Neuem gemacht. Da ich immer die Schiffe auf dem Rhein rauf und runter fahren gesehen habe, bin ich auf die Idee gekommen, etwas in diese Richtung zu machen. Also habe ich mich über die Ausbildung auf dem Binnenschiff informiert und Kontakt zu unterschiedlichen Reedereien aufgenommen. Bei Deymann war ich schließlich erfolgreich und habe den Ausbildungsplatz bekommen. Tatsächlich bin ich absolut positiv überrascht von der Ausbildung. Besonders gefällt mir die Abwechslung aus 14 Tagen an Bord und 14 Tagen zu Hause. Auch wenn ich die viele Freizeit natürlich sehr genieße, freue ich mich aber am Ende der zwei Wochen daheim im Ahrtal bei meiner Familie und meinen Freunden jedes Mal darauf, wieder aufs Schiff zu gehen. Es ist super spannend, so viel unterwegs zu sein und sich nach Feierabend die verschiedenen Städte anzusehen. Man schläft in der einen Stadt ein und wacht in einer anderen wieder auf – das ist toll. Ich denke, diese positiven Aspekte an unserem Beruf muss man viel stärker kommunizieren, um an den Nachwuchs ranzukommen. Denn gerade bei jungen Menschen läuft der Beruf meiner Meinung nach viel zu sehr unter dem Radar. Eine Idee wäre beispielsweise auf Social Media über die Ausbildung zu informieren, aber eben nicht so sachlich, sondern auf witzige und unterhaltsame Art, sodass sich die jungen Leute auch angesprochen fühlen.“

Lukas Moritz, 23 Jahre

„Nach dem Abitur habe ich erst einmal eine Ausbildung im sozialen Bereich gemacht, gearbeitet und bin ein paar Monate gereist. Anschließend habe ich mich für ein Ingenieurstudium in Hamburg eingeschrieben, aber so richtig glücklich war ich damit nicht und wollte die Uni abbrechen. Dass ich schließlich bei Deymann gelandet bin, war ein großer Zufall: Beim U-Bahn-Fahren habe ich eine Werbung für eine Jobmesse noch am selben Tag gesehen, zu der ich spontan gefahren bin. Dort waren vor allem die klassischen Ausbildungen vertreten, bis ich zum Stand von Deymann gekommen bin. Die Gespräche mit den Mitarbeitern dort haben mich sofort für den Beruf begeistert. Dann ging alles sehr schnell: Nach meiner Bewerbung habe ich im November 2023 ein zweiwöchiges Praktikum gemacht und die Zusage für den Ausbildungsstart im Februar 2024 bekommen. Im Januar 2024 war ich noch einmal zwei Wochen für ein bezahltes Praktikum auf dem Schiff, um die freie Zeit sinnvoll zu nutzen. Nach einem dreiviertel Jahr bei Deymann kann ich sagen: Es wurden alle Versprechungen eingehalten. Natürlich ist es für manche mit Familie schwierig, zwei oder drei Wochen am Stück unterwegs zu sein. Für mich ist die Freischicht jedoch ideal, weil ich viel reisen kann, ohne dafür umständlich Urlaubstage wie in einem normalen Job zu planen. Außerdem ist das Gehalt im Vergleich zu vielen anderen Ausbildungen sehr gut und man hat keinen Arbeitsweg. Für mich ist wichtig, dass ich die freie Zeit auf dem Schiff cool gestalte, also nicht die ganze Zeit aufs Handy schaue, sondern Sport mache, viel lese und mir die Städte anschaue, in denen wir anlegen. Diesen Alltag an Bord realitätsnah zu zeigen, finde ich ganz wichtig, wenn man neue Auszubildende gewinnen will. Bisher wird das aber viel zu wenig gemacht. Als ich beispielsweise zu dem Job recherchiert habe, habe ich nur uralte Videos gefunden. Ich bin sicher, wenn man junge Leute einbindet und gemeinsam interessante und lustige Videos und Fotos für Social Media macht, kann man mit Klischees über den Beruf aufräumen und erfolgreich Nachwuchs gewinnen.“

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