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Grünes Licht für verlängerten Ersatzneubau der Schleuse Fürstenwalde/Spree

13.03.2024 17:52 Uhr
Zwei Schleusentore
Die Einfahrt in die Schleuse Fürstenwalde von Westen.
© Foto: Roeser

Nach langem Hin und Her hat das Bundesverkehrsministerium (BMDV) nun doch grünes Licht für eine durchgängige Befahrbarkeit der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) für 115-Meter-Schiffe gegeben.

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Wie das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA Berlin) mitteilte, bestätigte das Ministerium am 7. März anlässlich einer Veranstaltung mit Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner und Erdmute Scheufele (Mitglied des Kreistages Oder-Spree), dass die noch aus den Jahren 1891 und 1914 stammenden Schleusenkammern an der Staustufe Fürstenwalde durch den zukunftssicher dimensionierten Ersatzneubau einer Schleusenkammer mit 115 Metern nutzbarer Länge ersetzt werden sollen. Noch wenige Tage zuvor habe der Bund entsprechende Pläne abgelehnt, war zu hören. Derzeit limitiert nur die Schleuse Fürstenwalde den durchgehenden Verkehr auf 67-Meter-Schiffe, während alle anderen Schleusen bereits die längeren Schiffe erlauben.

„Die im BMDV getroffene Entscheidung für einen Ersatzneubau der Schleuse Fürstenwalde ist ein starkes politisches Signal für die wasserseitige Anbindung der örtlichen Industrie und des Gewerbes, eine mögliche Verkehrsverlagerung auf die Wasserstraße und damit die Zukunftsfähigkeit dieser Region im Osten Deutschlands“, ließ sich nun Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic zitieren.

Nach Angaben des WNA Berlin soll der Ersatzneubau lageversetzt im Oberwasser und vor dem derzeit dort gelegenen Betriebshafen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Spree-Havel (WSA) innerhalb der Wasserstraße errichtet werden. Dadurch könne der Betrieb der Wasserstraße während der Dauer der Bauzeit aufrechterhalten werden und die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie Fremdgrundstücke würden minimiert. Aufgrund des erforderlichen, wasserwegerechtlich begründeten Planfeststellungsverfahrens verfolge das WNA das Ziel, die neue Schleuse nun spätestens im Jahr 2031 für die Inbetriebnahme bereitzustellen.

Martin Bock (Geschäftsführer der Reederei Ed Line GmbH und ehemaliger Geschäftsführer der Agravis Ost GmbH & Co KG) erläuterte, dass schon heute durchschnittlich 350.000 Tonnen pro Jahr an landwirtschaftlichen Produkten auf der hochbelasteten Autobahn A 12 an Fürstenwalde vorbeifahren, um dann am Mittellandkanal in große Binnenschiffe verladen zu werden. Davon entfielen ca. 150.000 Tonnen auf Produkte aus nachhaltigem Vertragsanbau in der Region (z. B. Ölsaaten) und ca. 200.000 Tonnen auf den Durchgangsverkehr von Importgetreide aus Polen, welches ebenfalls bereits in Eisenhüttenstadt oder Fürstenwalde auf die Wasserstraße umgeschlagen werden könnte, wenn dort genügend geeigneter Schiffsraum zur Verfügung gestellt werden könnte.

Auch im Wachstumskern Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt bestünden erhebliche Mengenpotenziale zur Verlagerung auf die Wasserstraße, zum Beispiel seitens des Stahlwerkes und einer Papierfabrik in Eisenhüttenstadt, erläuterte Robert Radzimanowski von der IHK Ostbrandenburg. (roe)

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