Im Rahmen der Mitgliederversammlung von Die Güterbahnen am 22. Oktober 2024 in Berlin bestätigten die Anwesenden die Vorstände Roger Mahler (Metrans Rail (Deutschland)) und Jan Elfenhorst (EP Logistics International) in ihrem Amt. Die Güterbahnen konnten außerdem einen neuen Mitgliederrekord verzeichnen: 112 Unternehmen mit Umsätzen zwischen einer und 400 Millionen Euro gehören dem Verband inzwischen an. Auch der Marktanteil der privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen wächst. Als Redner war Mario Reiß, neuer Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), zu Gast.
Geduldsfaden in diesem Jahr gerissen
Der Vorstand nutzte die Veranstaltung, um die Forderungen zur Zukunft der Schieneninfrastruktur deutlich zu verschärfen. Nachdem der Verband über mehrere Jahre eine Neuorganisation innerhalb des DB-Konzerns unterstützt hat, sei der Geduldsfaden in diesem Jahr gerissen. „Die DB InfraGO hat keine Verbesserung in der Kundenorientierung mit sich gebracht. Vor allem bei der Trassenpreisthematik sehen wir die Gefahr, dass das natürliche Monopol der Infrastruktur die neue Cash-cow für den DB-Konzern werden soll. Die Güterbahnen sprechen sich klar für eine Herauslösung aus dem Konzern und für eine bundeseigene, gemeinwohlorientiert geführte und effektiv kontrollierte Schieneninfrastrukturgesellschaft aus“, betonte Güterbahnen-Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling. Die erheblichen zusätzlichen Bundesmittel müssen effizient investiert werden, damit die Politik den notwendigen Mittelzufluss vertrauensvoll verstetigt. Ähnlich äußerte sich der GDL-Bundesvorsitzende Reiß, der grundlegende Kurskorrekturen in der Eisenbahnpolitik des Bundes einforderte.
Die verhalten optimistische Stimmung bei den Güterbahnen resultiert aus den Entwicklungen innerhalb des Eisenbahnmarktes. „Unsere Unternehmen profitieren von ihrer hohen Zuverlässigkeit, wenn Industrien auf der Schiene transportieren wollen. Die diffusen und insgesamt immer noch negativen Impulse aus der Politik sind nach drei Jahren Ampel-Regierung bedauerlich und müssen natürlich diskutiert werden“, sagte Kerkeling.