Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz hat den Entwurf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie vorgelegt, den der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) nun in einer Pressemitteilung kritisiert. Darin wird in Kapitel 4.9.4 „mehr Transport von Stahlschrott und recyceltem Stahl mit der Bahn“ gefordert. Dies soll die Klimabilanz der Stahlproduktion zu verbessern. „Stahlschrott gehört seit jeher zu den äußerst wichtigen Transportgütern der Binnenschifffahrt“, sagt BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen. „Laut Statistischem Bundesamt liegen Schiff und Schiene bei Transporten von Sekundärrohstoffen und Abfällen mit jeweils zehn Millionen Tonnen pro Jahr schon jetzt gleichauf.“
Systemspezifischen Stärken ausspielen
Eine verstärkte Verlagerung der meist wenig eilbedürftigen Stahlschrotttransporte auf das umweltfreundliche Binnenschiff – den einzigen Landverkehrsträger mit freien Kapazitäten – könnte Druck vom überlasteten Schienennetz nehmen und dort Trassen für tatsächlich eilbedürftige Personen- und Güterverkehre frei machen. Schwanen betont, dass Binnenschiff und Schienengüterverkehr in Zukunft viel stärker ihre systemspezifischen Stärken gegenüber dem beständig wachsenden Straßengüterverkehr ausspielen müssen. „Das Binnenschiff ist zum einen ideal geeignet für weniger eilbedürftige Transporte großer Ladungsmengen, zum anderen für Großraum- und Schwerguttransporte“, ist Schwanen überzeugt.