Das Projekt geht aus dem kommerziellen Joint-Venture der deutschen Reederei SAL Heavy Lift und der niederländischen Jumbo Shipping hervor – zwei international tätige Unternehmen im Bereich der maritimen Schwergut- und Projektlogistik. Die Schiffe sind mit Dual-Fuel-Motoren ausgestattet und können alternativ mit Methanol betrieben werden. Zusätzlich zur optimierten Rumpfform liefert das Motor- und Antriebskonzept mit Booster-Funktion eine Hybrid-Konfiguration mit dem größtmöglichen Spektrum an wirtschaftlichen Geschwindigkeiten und Redundanz, sowie einer Maximalgeschwindigkeit von 18,5 Knoten.
Für die Erreichung des gewünschten Antriebspakets wurden die hydrodynamischen Berechnungen dreier Wettbewerber, einschließlich Schottel, durch einen Ausschuss der Prüfinstitute China Ship Scientific Research Center (CSSRC) und Shanghai Ship and Shipping Research Institute (SSSRI) analysiert. Dabei wurden Freiwasser-, Selbstantriebs- und Kavitationsmodelltests entsprechend den von SAL vorgegebenen Anforderungen durchgeführt und ausgewertet, einschließlich der Propellereffizienz, dem Kavitationsverhalten und der durch den Propeller verursachten Druckimpulse. Schottels individuell angepasstes Propellerdesign konnte dabei die Anforderungen von SAL erfüllen.
Der Schottel ControllablePropeller unterstützt den grünen Standard des Unternehmens mittels einer kundenspezifischen Kombination aus Propellerflügeln, Propellerwelle, Kupplung, Stevenrohr, Hydraulik und Dichtung. Das Hydraulik- und Schmierölsystem ist auf die Verwendung biologisch abbaubarer Öle (Environmentally Acceptable Lubricants, EAL) ausgelegt. Die Auslieferung der vier fest bestellten und zwei optionalen SCPs für die Orca-Class-Neubauserie beginnt 2023 mit dem ersten Schiff. Die letzte Lieferung ist für 2025 geplant. Die ersten beiden Schiffe sollen sich im Rahmen eines langfristigen Auftrags von Siemens Gamesa Renewable Energy ausschließlich dem Transport von Komponenten für Offshore-Windparks widmen.