Mit dem im Oktober 2022 beschlossenen Masterplan Ladeinfrastruktur II hat die Bundesregierung erstmals umfassende Maßnahmen aufgelistet, um den Markthochlauf von E-Lkw zu fördern. Dazu gehört der Aufbau eines flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Schnellladenetzes für E-Lkw entlang der Bundesautobahnen in Deutschland. Geplant sind insgesamt rund 350 Standorte, davon etwa 220 auf bewirtschafteten und circa 130 auf unbewirtschafteten Rastanlagen. Insgesamt wird an diesen Standorten die Errichtung und der Betrieb von rund 1.800 MCS-Ladepunkten und rund 2.400 CCS-Ladepunkten angestrebt.
Notwendige Netzanschlüsse bereitstellen
Anfang Juli 2024 haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gemeinsam mit den hauptverantwortlichen Netzbetreibern und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) offiziell den Startschuss für das Projekt erteilt. Dabei betonten die Minister, dass zwei Elemente ineinandergreifen müssen: Zum einen der Ausbau des Verteilnetzes, ausgelöst durch Anträge auf Netzanschluss beim Netzbetreiber, und zum anderen der Aufbau der Ladesäulen, der durch Förderausschreibungen initiiert wird.
Konzept für unbewirtschaftete Rastanlage in Arbeit
Die Ausschreibung für fünf Lose mit jeweils rund 25 Standorten für das Lkw-Schnellladenetz an rund 130 unbewirtschafteten Rastanlagen soll bereits im September 2024 starten. Die Auswahl der konkreten Standorte des Lkw-Schnellladenetz hat die Nationale Leitstelle bereits in sechs Schritten vorgenommen. Derzeit arbeitet die Autobahn GmbH des Bundes, die vom Bundesverkehrsministerium mit der Beauftragung der Netzanschlüsse betraut wurde, daran, die erforderliche Infrastrukturtechnik an den geeigneten Standorten zu überprüfen und umzusetzen. Für die ersten Standorte hat die Autobahn GmbH bereits die Netzanschlussbestellungen ausgelöst. Die Finanzierungsmittel zur Herstellung dieser Netzanschlüsse stellt das BMDV bereit.