Nach Bewertung des Unternehmensverbands Hafen Hamburg (UVHH) steht die Hafenwirtschaft der Stadt vor großen Herausforderungen. Hohe Kosten, sanierungsbedürftige Infrastruktur und eine überbordende Bürokratie setzten die Unternehmen unter Druck, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Die Mitglieder befänden sich zudem in einem Transformationsprozess, der viel abverlange. Grundlegende Verbesserungen am Wirtschaftsstandort seien dringend erforderlich. Der UVHH äußerte sich anlässlich der jährlichen Mitgliederversammlung in Hamburg.
Unter anderem fordert der Verband weiterhin eine Reform der Einfuhrumsatzsteuer. Die deutsche Zollverwaltung erhebt die Steuer auf Waren aus Drittländern. Der Einfuhrumsatzsteuersatz beträgt derzeit 19 Prozent und ermäßigt sieben Prozent. Der UVHH kritisiert, Deutschland nutze nicht aus, dass das EU-Recht eine vereinfachte Erhebung der Steuer erlaube. Eine Folge sei, dass für Deutschland bestimmte Waren über Belgien und die Niederlande eingeführt würden.
Weiter kritisiert der UVHH, Infrastrukturprojekte würden zu langsam umgesetzt. Der Verband verweist auf den Neubau der Köhlbrandbrücke und die Sanierung von Schieneninfrastruktur. «Wir müssen in allem schneller werden», sagte der Präsident des UVHH, Ulfert Cornelius.
Der UVHH vertritt nach eigenen Angaben rund 90 Hamburger Hafenumschlagsunternehmen und Firmen, die vor- und nachgelagerte Tätigkeiten ausüben. (dpa/Ino)