Das Netzwerk „Die Güterbahnen“ hat die Fahrten der ersten zehn Tage nach der Riedbahn-Korridorsperrung ausgewertet. Das Ergebnis: Die Züge kommen kaum langsamer durchs Netz als in der Woche vor der Sperrung. Es habe zwar Zwischenfälle wie eine gerissene Oberleitung oder Signalstörungen gegeben, ihre Auswirkungen hielten sich jedoch in Grenzen. „Bisher hören wir nur von kleinen bis mittleren Schwierigkeiten von unseren Mitgliedern. Sie melden uns zudem, dass kaum Fahrzeit verloren geht“, erklärt Neele Wesseln, Geschäftsführerin der Güterbahnen. Es sei eine gute Entscheidung der Deutschen Bahn gewesen, als Pilotprojekt für ihre Korridorsanierungen, die noch 40 weitere Strecken in Deutschland bis 2030 betrifft, die Riedbahn zu wählen. Wesseln weist allerdings darauf hin, dass vermutlich die grundsätzliche Störanfälligkeit auf der Riedbahn vor der Sperrung dazu führt, dass Unternehmen bereits zuvor nicht die schnellsten Fahrzeiten anbieten konnten.
Sorgenkind: Zu- und Ablaufstrecken
„Die größte Sorge bereiten uns jedoch die Zu- und Ablaufstrecken. Entlang des Rheins gab es einige Zwischenfälle, beispielsweise ein beschädigtes Kabel und die Entschärfung einer Fliegerbombe. Auch solche externen Probleme, für die die DB InfraGO nichts kann, können im falschen Moment schwerwiegende Folgen nach sich ziehen“, sagte Wesseln. Wenig Verständnis herrscht bei den Güterbahn-Unternehmen hingegen dafür, dass das Stellwerk Rauschwald bei Hanau bis mindestens 31. Juli aufgrund fehlenden Personals zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nicht oder unterbesetzt ist. Gerade nachts betrifft dies in erster Linie Güterzüge – doch ohne betroffene Reisende erregt das kaum öffentliche Wahrnehmung.