Nach der endgültigen Stilllegung der Tagebaue Hambach und Garzweiler aufgrund des Kohleausstiegs soll im Rheinischen Revier durch RWE Power eine Wald-Seen-Landschaft entstehen. Für die Befüllung ist eine 45 Kilometer lange Pipeline zwischen dem Rhein bei Dormagen und den Tagebauen notwendig. Die Transportlogistik der 9.120 Rohre auf der Schiene übernimmt Rheincargo im Auftrag der Projektgesellschaft Dremar. Die Spezialrohre sind acht und zwölf Meter lang und haben einen Durchmesser von 2,235 Metern. Sie werden in der Türkei und Algerien gefertigt und kommen auf dem Seeweg in Brake an der Unterweser an. Von dort aus übernimmt Rheincargo die Rohre und transportiert sie auf der Schiene zum Betriebsgelände von RWE Power in Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss.
45 Spezialwaggons angemietet
Pro Ganzzug werden 40 Rohre geladen, zwei auf jedem Waggon. „Für die Traktion setzen wir Hybrid-Lokomotiven vom Typ Siemens Dual Mode ein. Das hat den Vorteil, dass wir in den kurzen Start- und Zielanschnitten, in denen es keine Elektrifizierung gibt, den bordeigenen Dieselantrieb des Fahrzeugs nutzen können, ohne umspannen zu müssen“, erläutert Rheincargo-Projektleiter Necati Kula. Rheincargo hat für das auf drei Jahre angelegte Projekt 45 Güterwagen angemietet, die aus zwei kompletten Sets und fünf Ersatzwagen bestehen. Die Waggons verfügen über ein spezielles Befestigungssystem, das im Vorfeld durch den RC-Bereich Eisenbahnsicherheit mit externen Gutachtern umfangreich getestet wurde. Eines der beiden einzusetzenden Dual-Mode-Triebfahrzeuge wurde eigens dafür mit dem Slogan „Wasser marsch“ gebrandet.