Laut Klaus Jaschke, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, kristallisiere sich neben den bestehenden Problemen das Thema Standort als neue Herausforderung für die Unternehmen heraus, nicht zuletzt wegen der gestiegenen Kosten für Transporte, Logistik und Verkehr. Der Ausschussvorsitzende Jürgen Pfeil appellierte daher an die anwesenden Mitglieder, auch über die kostengünstigere und umweltfreundlichere Verlagerung von anderen Transportmitteln auf die Binnenschifffahrt nachzudenken. „Durch die gute Erreichbarkeit für überbreite und hohe Anlagenteile und entsprechende Umschlagmöglichkeiten sind die niederbayerischen Häfen ein wichtiger Standortfaktor für viele Branchen wie den bayerischen Maschinen- und Anlagenbau. So werden zum Beispiel Filteranlagen oder ganze Windflügel in Passau aufs Binnenschiff verladen und zu Zielen weltweit transportiert“, sagte Pfeil.
Klaus Hohberger, Mitglied der Geschäftsleitung von Bayernhafen, nutzte die Gelegenheit, um das das Unternehmen und den Hafen vorzustellen. 278.138 Tonnen Güter wurden 2022 in Passau per Schiff und Bahn umgeschlagen. An fünf Tagen gebe es auch Verbindungen per Intermodalzug zu den deutschen Nordseehäfen. Rechnerisch seien so über 16.000 Lkw-Fahrten durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn eingespart worden. „Es ist enorm wichtig, eingefahrene Strukturen zu durchbrechen, den kombinierten Verkehr zu stärken und Logistikketten neu zu überdenken“, sagte Hohberger.
Übereinstimmend kamen die Ausschussmitglieder zu dem Ergebnis, dass die Binnenschifffahrt auch und gerade für „High and Heavy“ eine solide Alternative für Unternehmen im Donaukorridor sein kann. (pm/roe)