Am 10. März ist am frühen Nachmittag der unter deutscher Flagge fahrende Frachter „Achim“, aber einem ungarischen Eigner gehörende Trockengutfrachter „Achim“ in der Donauschleuse Geisling komplett untergegangen. Wie das Polizeipräsidium Regensburg mitteilte, retteten sich die beiden ungarischen Besatzungsmitglieder, der 61-jährige Kapitän und der 64-jährige Steuermann, über die Notleitern der Schleusenkammer aus dem Wasser. Der 64-jährige Steuermann wurde mittelschwer und der 61-jährige Kapitän leicht verletzt.
Das Frachtschiff war von Regensburg kommend flussabwärts, unterwegs und hatte die Schleuse bereits vollständig befahren. Die Havarie des 85 Meter langen und 8,20 Meter breiten Schiffes ereignete sich dann in der Schleusenkammer. Das 1957 von Hilgers in Rheinbrohl gebaute Schiff sank vollständig auf den Boden der etwa 11,30 Meter tiefen Schleuse. Das mit 1.100 t Eisenerz beladene Gütermotorschiff ist nach jetzigem Kenntnisstand vermutlich auseinandergebrochen, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA Donau MDK) mit.
Das Schleusenpersonal verständigte die Wasserschutzpolizei Regensburg, woraufhin ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW zum Unglücksort eilten. Auch Vertreter des Wasserwirtschaftsamts, des WSA Donau MDK, des Landratsamts Regensburg und der Landkreisführung der Feuerwehr waren vor Ort. Die Staatsanwaltschaft Regensburg wurde in die beginnenden Ermittlungen eingebunden.
Nach momentaner Einschätzung besteht trotz auslaufenden Diesel-Treibstoffs aufgrund der geschlossenen Schleusentore keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt. Die Wasserschutzpolizeigruppe der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Gewässerverunreinigung aufgenommen.
Zeitpunkt für Bergung noch unklar
Die beteiligten Fachbehörden stehen bezüglich der aufwändigen Bergung im Austausch mit den Schiffsverantwortlichen. Derzeit ist noch unklar, wann die Bergung erfolgen wird, vermutlich wird diese jedoch erst in den nächsten Tagen bzw. nach dem Wochenende erfolgen können. Auch die Schadenshöhe ist noch nicht geklärt, allerdings dürfte sich diese mindestens im hohen sechsstelligen Bereich bewegen. Die zu erwartenden Bergungskosten dürften ebenfalls erheblich sein. Ob auch an der Schleuse Schäden entstanden sind, wird sich erst mit den Bergungsmaßnahmen klären. Die Schifffahrt wird aktuell nicht beeinträchtigt, weil die Schleuse aufgrund der turnusmäßigen Wartung seit Samstag 0 Uhr ohnehin außer Betrieb ist. (roe)