Der Krieg in der Ukraine, schwankende Bunkerpreise und eine Vollsperrung des Kanals wegen eines Pipelinelecks im Bereich Brunsbüttel Ende Dezember haben 2022 den Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal negativ beeinflusst. Insgesamt wurden knapp 82,3 Millionen Tonnen Ladung durch den NOK transportiert, ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber 2021, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mit. Die Zahl der Schiffe verringerte sich um 1,5 Prozent auf 26.882. Dabei nahm das Gütervolumen im Durchgangsverkehr um 4,1 Prozent auf gut 76,2 Millionen Tonnen ab, während es im Teilstreckenverkehr spürbar um 5,6 Prozent auf 6,0 Millionen Tonnen zulegte.
Russland-Verkehr bricht ein
Fast halbiert hat sich der Verkehr von und nach Russland: Fuhren 2021 noch über 2.771 Schiffe von und nach russischen Häfen durch den NOK, so waren es 2022 nur noch 1.420 Einheiten. Die dabei transportierte Ladungsmenge ging von 14,2 Mio. Tonnen auf 5,7 Mio. Tonnen zurück (minus 60 Prozent). Bei den verbliebenen Ladungsarten handelte es sich um solche Güter, die von den EU-Sanktionen noch ausgenommen waren – zum Beispiel bestimmte Agrarerzeugnisse und Energieträger.
„Trotz der äußeren Einflüsse blicken wir auf eine gute Verkehrsauslastung des Kanals“, sagte GDWS-Präsident Hans-Heinrich Witte. „Dazu beigetragen haben die im Jahresverlauf stark gestiegenen Bunkerkosten, die eine Fahrt um Skagen weiter verteuerten. Wir gewährleisten auch zukünftig die sichere Verbindung zwischen den Meeren.“ (Matthias Roeser)