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Binnenschifffahrts-Güteraufkommen leidet 2022 unter Niedrigwasser

27.03.2023 10:59 Uhr
Binnenschifffahrts-Güteraufkommen leidet 2022 unter Niedrigwasser
© Foto: Statistisches Bundesamt (Destatis)

Im Jahr 2022 hat die Binnenschifffahrt in Deutschland 6,4 Prozent weniger Güter befördert als im Vorjahr.

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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, wurden auf den deutschen Binnenwasserstraßen insgesamt 182 Millionen Tonnen Güter transportiert (2021: 195 Millionen Tonnen). Das war das niedrigste Transportaufkommen seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990. Als mutmaßliche Ursachen nennt Destatis Rückgänge in der Produktion wichtiger Transportgüter sowie das Niedrigwasser im August 2022. Gegenüber 2019 blieb das Transportaufkommen im Jahr 2022 sogar um 11,0 Prozent zurück. Damals hatte das Güteraufkommen in der Binnenschifffahrt bei 205 Millionen Tonnen gelegen. Zahlen zur Beförderungsleistung (Tonnenkilometer) liegen noch nicht vor.
Die wichtigsten von Binnenschiffen beförderten Gütergruppen waren im Jahr 2022 flüssige Mineralölerzeugnisse (27,0 Millionen Tonnen), Kohle (25,6 Millionen Tonnen), Steine und Erden (22,7 Millionen Tonnen) sowie Eisenerze (19,7 Millionen Tonnen). Diese Gütergruppen machten zusammen 52 Prozent des Transportaufkommens aus.
Während es beim Großteil der Gütergruppen Rückgänge gab, nahmen die Kohletransporte gegenüber 2021 um 12,1 Prozent zu. 84,1 Prozent der auf Binnenschiffen transportierten Kohle kam aus dem Ausland, der größte Teil davon (92,2 Prozent) aus den Niederlanden, weitere 7,6 Prozent aus Belgien.
Deutliche Rückgänge verzeichnete der Transport „sonstiger Abfälle und Sekundärrohstoffe“ mit einem Minus von 16,7 Prozent), chemischer Grundstoffe (minus 14,1 Prozent) sowie der Containertransport (minus 11,2 Prozent). Der Anteil des Containerverkehrs lag bei 10 Prozent des Transportaufkommens nach 10,7 Prozent im Vorjahr.
Die Folgen des Niedrigwassers sind besonders gut an den Augustzahlen zu erkennen: 2022 lagen die Gütertransporte mehr als ein Viertel (minus 26,8 Prozent) unter dem Wert des Vorjahresmonats. Mit 11,7 Millionen Tonnen wurden im August 2022 so wenig Güter auf den Binnenwasserstraßen befördert wie noch nie in einem Monat seit der deutschen Vereinigung.

Deutlicher Rückgang beim Versand in das Ausland

Die aus dem Ausland empfangene Gütermenge (84,9 Millionen Tonnen) ging 2022 mit einem Minus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr moderat zurück. Der Rückgang wurde maßgeblich durch den Anstieg bei den Kohletransporten gedämpft. Der Versand in das Ausland (43,7 Millionen Tonnen) verzeichnete mit minus 12,1 Prozent dagegen einen überdurchschnittlichen Rückgang. Die Transportmenge im innerdeutschen Verkehr (44,6 Millionen Tonnen) lag um 3,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der weniger bedeutende Transitverkehr war mit einem Transportaufkommen von 9,2 Millionen Tonnen um 13,5 Prozent niedriger als im Jahr 2021. (pm/roe)

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