In der vergangenen Woche (8. Juli 2024) besuchte Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, den Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) in Duisburg. Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein Rundgang über das Schulschiff „Rhein“ in Duisburg-Homberg. Dabei erfuhr die Politikerin mehr über das Leistungsspektrum der Aus- und Weiterbildungseinrichtung, die laut BDB in Europa einzigartig ist. Während des dreimonatigen Berufsschulunterrichts leben hier pro Jahr rund 300 Auszubildende an Bord des Schulschiffs, das sich in der Trägerschaft des Binnenschifffahrtsverbandes befindet. Die Nachwuchskräfte werden dort in praxisbezogenen Kursen auf das spätere Leben und Arbeiten an Bord eines Binnenschiffes vorbereitet.
Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Ein weiteres Thema des Treffens war die angespannte Personalsituation in der Branche, die von einem deutlichen Arbeits- und Fachkräftemangel gekennzeichnet ist. BDB-Vizepräsident Dirk Gemmer (Rhenus), Schulschiffleiter Gerit Fietze und Geschäftsführer Jens Schwanen warben dabei für die unveränderte Fortführung der Förderung von Aus- und Weiterbildungen für die Binnenschifffahrt. In diesem Zusammenhang sicherte Henckel ihre Unterstützung bei den Haushaltsberatungen des Bundes zu, die im Herbst starten. Zudem stellten die BDB-Vertreter die demnächst startende Imagekampagne des Verbands vor, die auf die Gewinnung von Nachwuchs abzielt.
Zu den weiteren Themenfeldern gehörten die Flottenmodernisierung und -erneuerung sowie die Digitalisierung der Schifffahrt. Einig war man sich darin, dass es sinnvoll ist, das Flottenmodernisierungsprogramm des Bundesverkehrsministeriums für Nachrüstungen in der Bestandsflotte fortzusetzen. Gleichzeitig müsse an die Erneuerung des Schiffsraums gedacht werden muss. Ein Neubauprogramm zur Unterstützung der klein- und mittelständisch geprägten Branche macht bei Baukosten von rund acht bis zehn Millionen Euro für ein großes Trockengutschiff Sinn. Damit könnte die Branche die Regierung dabei unterstützen, ihre verkehrs- und klimapolitischen Zielen zur Verlagerung von mehr Verkehr auf das Wasser zu erreichen.