Mit einer Summe von insgesamt 69,8 Millionen Euro fördert das BMDV die Umsetzung eines norddeutschen Hanseatic Hydrogen Center for Aviation and Maritime (H2AM), das an den drei Standorten Hamburg, Stade und Bremen/Bremerhaven Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung in der Luft- und Schifffahrt vorantreiben soll. Das Fraunhofer CML errichtet im Rahmen von H2AM ein Testzentrum mit Labor Fuel Cell Integration Center (FCIC) am Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL), das über eine Wasserstoffversorgung verfügt. In diesen Forschungsinfrastrukturen soll die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen für Schiffsantriebe, auch im Auftrag von Industrieunternehmen, vorangetrieben, getestet und geprüft werden. Darüber hinaus projektiert das Fraunhofer CML im Hamburger Hafen die Errichtung einer Multi-Fuel-Bunkering-Facility (MFBF) für das Bunkern von Wasserstoff und dessen Derivate, beispielsweise Ammoniak und Methanol. Die MFBF dient dem Design und Test von Bunkerprotokollen und -technologien.
Enge Zusammenarbeit zwischen Schiff- und Luftfahrtbranche
Ein besonderes Novum stellt die zukünftige Zusammenarbeit von Schiff- und Luftfahrtbranche dar. Im Rahmen von H2AM sollen ergänzend zur Forschungsarbeit bestehende Wissensträger neu miteinander verknüpft, externe Partner hinzugewonnen und neue aufgebaut werden. Das in Hamburg ohnehin schon starke Netzwerk von Wasserstoffakteuren erhält zusätzlichen Schwung: Das ZAL und das Fraunhofer CML erwarten von der Zusammenarbeit große Synergieeffekte, welche Schiff- und Luftfahrt ihrem branchenübergreifenden Ziel einer emissionsreduzierten Mobilität näherbringt.
Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn, Leiter Fraunhofer CML, betont: „Um die Dekarbonisierung voranzutreiben, muss sich der maritime Sektor dem Einsatz von Wasserstoff und dessen Derivaten zuwenden – für das Fraunhofer CML ein neues Forschungsfeld. Die gemeinsame Forschung von Schiff- und Luftfahrt im Rahmen von H2AM bietet dafür zahlreiche Synergieeffekte und ein großes Potenzial für die Entwicklung von Innovationen.“