Wie die Netzagentur mitteilte, sprang der Anteil der Schiene 2021 auf 20,2 Prozent, 1,5 Prozentpunkt mehr als ersten Corona-Jahr und immerhin noch rund 1,2 Prozentpunkte mehr als in den Jahren vor Corona. Der Straßengüterverkehr musste deutlich Anteile abgeben, das Binnenschiff verlor 0,2 Prozentpunkte und landete bei einem Anteil von 6,9 Prozent.
Der Zuwachs der Schiene bei der Verkehrsleistung ist nicht nur auf die 2021 erhöhte Trassenpreisförderung zurückzuführen, sondern auch darauf, dass die durchschnittliche Frachtlast pro Zug einen deutlichen Sprung von 537 auf 569 Tonnen machte. Die ursprüngliche Befürchtung einiger Fachleuten, dass die annähernd auf Null reduzierten Trassenkosten dazu verleiten könnten, mehr kürzere und leichtere Züge zu fahren, hat sich also nicht bewahrheitet.
Profitabilität verbessert sich wieder
Wirtschaftlich schlug sich der Zuwachs von mehr als zehn Prozent bei Betriebs- und Verkehrsleistung nur beschränkt nieder – der Umsatz wuchs nur um rund sechs Prozent. „Der Grund für das verhaltene Umsatzwachstum liegt im preissensitiven Wettbewerb begründet“, heißt es seitens der Netzagentur. „Zudem wurde die Trassenpreisförderung teilweise an die Endkunden weitergegeben.“
Dennoch gelang es 87 Prozent der im Schienengüterverkehr (SGV) tätigen Unternehmen, im Jahr 2021 ein positives Betriebsergebnis zu erzielen – zehn Prozentpunkte mehr als 2020. In Summe erwirtschafteten sie ein positives Betriebsergebnis von 112 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen 385 Millionen Euro Verlust bei den übrigen 13 Prozent der Unternehmen. Ein nicht näher bezifferter großer Anteil entfällt dabei auf DB Cargo. Laut DB-Geschäftsbericht betrug ihr bereinigtes (!) Ebit 2021 minus 481 Millionen Euro. Die Wettbewerbsbahnen – gut 60 Prozent Marktanteil - erzielten insgesamt ein leicht positives Betriebsergebnis von 0,53 Euro jeTrassenkilometer und 0,08 Cent je Tonnenkilometer einfahren. Ihre Umsatzrentabilität stieg von 1,5 Prozent im Jahr 2020 auf 3,3 Prozent im Jahr 2021. (Matthias Roeser)