Wie die Kooperation „Hafenband am Mittellandkanal“ am Mittwoch mitteilte, blieb der Gesamtumschlag 2022 im Vergleich zu 2021 nahezu unverändert. Die Einbuße von 8 Prozent im Bahnumschlag konnten durch 8,5 Prozent Steigerung im Segment Binnenschifffahrt aufgefangen werden. Dies stelle zugleich das beste Ergebnis in diesem Bereich seit 2017 dar. Damit ist der Mindener Hafen einer von wenigen deutschen Binnenhäfen, dessen wasserseitiger Umschlag nicht unter dem Mangel an Schiffsraum gelitten hat.
2022 wurden insgesamt 140.506 TEU in den Terminals der Mindener Hafen GmbH umgeschlagen. Das sei zwar deutlich weniger als in den aufkommensstarken Jahren 2016 bis 2019, angesichts des schwierigen Marktumfeldes jedoch ein befriedigendes Ergebnis.
Seit Inbetriebnahme des RegioPort in Minden konzentrieren sich die Umschlagaktivitäten der Mindener Hafen GmbH im Bereich Binnenschiff auf den RegioPort. Der Bahnumschlag wird seitdem ausschließlich im Containerterminal im Industriehafen II abgewickelt.
Hafen Bohmte tritt Hafenband-Kooperation bei
Wie es weiter hieß, ist der im Um- und Ausbau befindliche Hafen Bohmte mit Wirkung vom 1. Januar 2023 dem Hafenband beigetreten. Die kommunale Gesellschaft Hafen Wittlager Land GmbH konnte nach umfangreichen Planungen und Genehmigungsverfahren im Jahr 2021 mit den ersten Abrissarbeiten und Vorbereitungsarbeiten/Erschließungsarbeiten für das neue Hafengelände und Verlegung der Hafenstraße beginnen. 2022 konnte dieser Bauabschnitt dann abgeschlossen werden. Aktuell wird an der Spundwandverstärkung und der Erstellung der neuen Hafenfläche selbst gearbeitet, sodass Mitte dieses Jahres der Hafen in Betrieb genommen werden kann. Der Hafen liegt an der Kreuzung der Bundesstraßen 51/65/218.
Geplant sind dort Flächen für den Getreide- und Futtermittelumschlag, ein Bereich für den Umschlag von Schüttgütern sowie ein weiterer Bereich für den Containerumschlag. Die Getreide- und Futtermittelfläche ist bereits an die örtlichen Genossenschaften RWO und LBD verpachtet. Für die weiteren Bereiche Containerumschlag und Schüttgut sowie Betreiberunternehmen erfolgt in den nächsten Monaten eine EU-weite öffentliche Ausschreibung mit den notwendigen Inhalten zu den Themen Angebotsgegenstand, Betriebskonzept, Wirtschaftlichkeit und Kapazitätsberechnung.
Die Hafenfläche hat eine Gesamtgröße von 3,7 Hektar. 1,7 Hektar entfallen auf die Umschlagfläche für Futtermittel und Getreide, jeweils 1 Hektar auf den Containerumschlag sowie auf Schüttgut. Die maximale Kapazitätsauslastung liegt bei 10.000 TEU für Container mit einer Fläche für 160 TEU. Der Zugang erfolgt über ein Tor mit Waage bis zur Uferladekante. Diese ist auch Dritten für den Umschlag anderer Stück- oder Schwerlastgüter zugänglich. (roe)