„Beim Ausbau der Strecke zwischen Hamburg und Hannover geht es nicht nur um den schnellen Verkehr zwischen den Metropolen“, erklärt der ZDS-Vizepräsident Sebastian Jürgens, zugleich Lübecker Hafenchef. „Es geht in erster Linie darum, mehr Kapazitäten für alle Verkehre zu schaffen, gerade auch für den Güterverkehr von und zu den Seehäfen. Das betrifft konkret nicht nur Hamburg, sondern auch die Seehäfen Cuxhaven, Lübeck und Kiel sowie indirekt auch Bremen/Bremerhaven.“
Indirekt lässt der ZDS erkennen, dass er eine Neubaustrecke bevorzugt. „Dass drei Gleise zwischen Hamburg und Hannover nicht ausreichen, haben wir zuletzt in einem gemeinsamen Gutachten mit der IHK Nord dargelegt“, ließ sich Jürgens zitieren. Genau das sieht aber das 2015 mit vielen – nicht allen – Bürgerinitiativen vereinbarte Konzept „Alpha E“ vor. „Die Bahnanbindung ist ein wichtiger Faktor für die deutschen Seehäfen im europäischen Wettbewerb. Der schnelle und bedarfsgerechte Ausbau ist daher nicht nur aus klima- und verkehrspolitischer Perspektive dringend geboten, sondern Teil einer strategischen Wirtschafts- und Standortpolitik.“
Das Bundesverkehrsministerium hatte im August 2021 in der Projektliste zum Deutschlandtakt eine Neubaustrecke Hannover-Hamburg entlang der Autobahn A7 ins Spiel gebracht. Sie sei schon deshalb nötig, um die vom Deutschlandtakt verlangten 59 Minuten Fahrzeit für den schnellen Personenverkehr zwischen den beiden Knoten zu erreichen. Bürgerinitiativen und auch der in der Heide ansässige SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil kündigten bereits Protest an. (roe)