Am 13. September 2024 hatte der Vorstand der DB AG einen Vertrag zum Verkauf ihrer Logistiktochter an DSV für einen Unternehmenswert von 14,3 Milliarden Euro unterzeichnet. Einschliießlich der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergibt sich ein Gesamtverkaufswert in Höhe von bis zu 14,8 Milliarden Euro.
DB-Aufsichtsratsvorsitzender Werner Gatzer erläuterte vor diesem Hintergrund: „Der Verkauf von DB Schenker ist ein wichtiger Meilenstein für die DB, um sich konsequent auf die Sanierung der Schieneninfrastruktur im Inland sowie den Betrieb eines klimafreundlichen Personen- und Güterverkehrs in Deutschland und Europa zu konzentrieren.“ DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz fügte an: „Wir haben klare Ziele formuliert, um die Bahn in den Bereichen Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit strukturell zu sanieren und uns auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Der Verkaufserlös wird die Verschuldung der DB erheblich senken und einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Stabilität des DB-Konzerns leisten. Schenker erhält mit DSV zugleich einen starken strategischen Eigentümer.“
Die Vertreter/innen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im Aufsichtsrat der DBaaG hatten ausdrücklich gegen den Verkauf der DB Schenker AG gestimmt. Vorsitzender der EVG, Martin Burkert, erklärte dazu: „Wir halten die Entscheidung zum Verkauf von Schenker für einen schweren strategischen Fehler. Um kurzfristig Erlöse zu erzielen, sollen langfristig auf Einnahmen verzichtet werden. Das ist keine kluge Unternehmenspolitik. Im Aufsichtsrat haben wir nochmals unsere grundsätzlichen Argumente gegen den Verkauf von Schenker dargelegt und deutlich gemacht, welchen Vorteil der Erhalt von Schenker im Systemverbund Bahn hätte. Leider wurden wir als Arbeitnehmerseite von Eigentümern und Arbeitgebern überstimmt.“
Die EVG fordert nun klare Zusagen zur Verwendung der finanziellen Erlöse: „Wir erwarten jetzt ein klares Bekenntnis dafür, dass die Verkaufserlöse zur Entschuldung der DB AG verwendet werden müssen. Das ist notwendig, um die finanziellen Handlungsspielräume des Konzerns nicht zu gefährden. Das Unternehmen muss in neue Fahrzeuge und eine bessere Service-Qualität investieren, um zukunftsfähig zu sein. Um die Infrastruktur zu finanzieren, muss der Bund durch eine überjährige Finanzierung endlich Verantwortung übernehmen. Die Deutsche Bahn darf keine Melkkuh von Christian Lindner werden. Die Bahn-Beschäftigten sind nicht die Ausputzer für eine verfehlte Haushaltspolitik.“