An allen 21 Liegestellen entlang des Wesel-Datteln-Kanals, des Datteln-Hamm-Kanals, des Dortmund-Ems-Kanals können Binnenschiffer und Binnenschifferinnen nun die neuen Stromtankstellen nutzen, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mit. Auch für die Freizeitschifffahrt wurde eine attraktive Möglichkeit Landstromnutzung geschaffen. Damit ist das Pilotprojekt, bei dem neue Stromanschlüsse entwickelt und im stark befahrenen Westdeutschen Kanalnetz getestet wurden, erfolgreich abgeschlossen worden.
Im Rahmen des Pilotprojektes wurden an 21 Liegestellen insgesamt 120 Anschlusseinheiten im Form von 56 Doppelsäulen und acht Einfachsäulen errichtet. Hinzu kommen 14 Satelliten, die als Verlängerung einer Anschlusseinheit fungieren. Die neuen Ladesäulen bieten den Schifffern bei ihren Ruhezeiten die Möglichkeit, Strom bis zu einer Stärke von 63 Ampere zu nutzen. Erweiterte Anschlüsse für 16-, 32- und 63-Ampere-Kabel folgen. An den für die Freizeitschifffahrt ausgewiesenen Liegestellen wurden passende Säulen mit 16 Ampere-Anschlüssen installiert.
Wesentliche Verbesserungen gibt es auch beim Bezahlsystem. Wo die Schiffer bisher für die Stromentnahme Wertschlüssel erwerben mussten, ist die Identifikation jetzt unter anderem über eine App des Systembetreibers Walstroom möglich. Hierzu registrieren sich Binnenschiffer in der dazugehörigen App „walstroom app“ für das Smartphone. Die Identifikation ist auch über eine RFID-Karte oder per PC auf der Webseite www.walstroom.eu möglich. Bezahlt wird dann per Rechnung.
„Mit den neuen Ladesäulen leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, sagte Dirk Schwardmann, Vizepräsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. „Die Binnenschifffahrt kann jetzt unkompliziert und mit einem verbesserten Bezahlservice auf sauberen Landstrom zugreifen. Durch die Nutzung der Stromtankstellen während der Ruhe- und Wartezeiten der Binnenschiffe werden Lärm und Emissionen deutlich reduziert.“
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) betreibt an den Bundeswasserstraßen bereits ca. 280 Entnahmesäulen mit 650 Landstromanschlüssen an 80 Liegestellen. Da etliche Säulen und Anschlüsse bei den Stromstärken und beim Bezahlsystem nicht mehr den modernen Standards entsprachen, wurde im westdeutschen Kanalnetz ein Pilotprojekt gestartet. Der neue einheitliche Standard kann bundesweit an allen Liegestellen der WSV eingesetzt werden. (roe)