Die Schweizerischen Rheinhäfen (SHR) melden für das Jahr 2024 ein Wachstum beim Schiffsumschlag um 8,3 Prozent von 4,97 Millionen Tonnen auf 5,39 Millionen Tonnen. Insbesondere die Gütergruppe Recyclingmaterialien mit 530.145 Tonnen und die Mineralölprodukte mit 2,64 Millionen Tonnen trugen zum guten Umschlagsergebnis bei, heißt es in einer Pressemitteilung. Durch die temporäre Schließung der Raffinerie in Cressier (NE) wurden im Frühling, speziell im Mai, sehr hohe Umschlagszahlen (über 300.000 Tonnen) erreicht. Der Gesamtumschlag bei den Mineralölprodukten nahm damit über das ganze Jahr betrachtet um 6,8 Prozent zu.
Mit Blick auf die einzelnen Hafenstandorte ergibt sich in allen drei Arealen ein Umschlagsplus. Am stärksten war das Wachstum mit 14,4 Prozent im Hafen Birsfelden, aber auch der Auhafen Muttenz und der Hafen Kleinhüningen trugen mit 4,6 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent zum gestiegenen Jahresumschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen bei.
Umschlag von Vollcontainern gestiegen, von Leercontainern deutlich gesunken
Im Containerbereich erreichten die Rheinhafenterminals 2024 einen schiffseitigen Umschlag von 100.032 TEU. Während die Umschläge von Vollcontainer um fünf Prozent auf 80.190 TEU stiegen, sank der Umschlag von Leercontainern um 39 Prozent auf 19.842 TEU. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Minus von acht Prozent beim wasserseitigen Umschlag. Viele Leercontainer wurden direkt an die Terminals ins grenznahe Ausland überführt, da sich durch zeitweise Revisionsarbeiten und nach dem Bau des neuen Multifunktionsterminals am Südquai die Krankapazität für den Containerumschlag reduziert hat. Diese wird am Nordquai durch einen neuen Kran ab Anfang 2026 kompensiert.
Für den Containerumschlag auf der Bahn melden die Schweizerischen Rheinhäfen 33.128 TEU. Dies entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2023 mit 16.120 TEU bahnseitigen Umschlägen. Insgesamt wurden so 2024 auf Schiff und Bahn 133.160 TEU umgeschlagen (+ 6,6 Prozent).
Positive Entwicklung bei den Trockengütern
Die Trockengüter, insbesondere die bereits erwähnte Gütergruppe Recyclingmaterial (+ 23 Prozent), aber auch die Nahrungs- und Futtermittel (+ 16 Prozent), Agrarprodukte (+ 36 Prozent), Metallerzeugnisse (+ 8 Prozent) und der Umschlag von Steinen und Erden (+ 2 Prozent) entwickelten sich positiv. Im Bereich Recycling lagen die Bodenaushubmengen auf Vorjahresniveau, während die Schrottmengen im Export vor allem im letzten Quartal 2024 deutlich anstiegen. Dies ist auf die vorübergehende Schließung der Stahlwerke in der Schweiz zurückzuführen. Im Getreidebereich war die Auslastung auf einem guten Niveau bei einer gleichzeitigen Zunahme der Importmengen. Grund dafür ist die schlechte Inlandernte 2024, welche sich auch auf das erste Halbjahr 2025 auswirken wird.
SRH rechnen 2025 mit einem stabilen Niveau
Die Prognosen für 2025 sind mit verschiedenen globalen Unsicherheiten verbunden, heißt es in der Pressemitteilung. Der Angriffskrieg von Russland in der Ukraine und der Krieg im Nahen Osten haben nach wie vor Einfluss auf den weltweiten Handel und somit auch auf die Binnenschifffahrt. Die angekündigten Strafzölle der Vereinigten Staaten von Amerika sorgen an den Märkten für starke Verunsicherung. Gleichzeitig laufen die Schweizer Exporte über die Rheinhäfen auf einem guten Niveau und die Importe dürften 2025 mit einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern und Rohstoffen ebenfalls stabil bleiben.