Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Ingenieurbüro Mareval hat Niedersachsen Ports (NPorts) im Rahmen des AMISIA-Forschungsprojekts drei Jahre lang zu effizienteren Verfahren der Hafenunterhaltung im Hafen Emden geforscht. AMISIA steht für „Advanced Port Maintenance: Intelligent, Sustainable, Innovative and Automated Dredging". Der Kerngedanke des Projekts besteht darin, die nachhaltige Kosteneffizienz der Hafenunterhaltung zu stärken, indem die kostenintensiven Unterhaltungsbaggerungen weitgehend automatisiert werden. Hierzu war ein Forschungsboot mit den notwendigen Automatisierungstechnologien ausgestattet, um die Automatisierungs- und Servicerisiken des Betriebs eines solchen Schiffes im Hafen zu testen und zu bewerten. Vergangene Woche haben die Partner nun die Forschungsergebnisse und ein daraus resultierendes Schiffskonzept vorgestellt.
- AMISIA Schiff Infografik (C) Niedersachsen Ports (170.6 KB, PDF)
Effizientere Hafenunterhaltung spart Kosten, Energie und Ressourcen
Bisher werden jährlich rund 4,5 Millionen Euro für die Hafenunterhaltung in Emden ausgegeben. Ungefähr 140 Tonnen CO2 verursacht das jetzige Verfahren außerdem pro Jahr. „Die Hafenunterhaltung im Hafen Emden zu optimieren, liegt in unserem Interesse, weil wir die Kosten der Hafenunterhaltung um 15 Prozent und die CO2-Emissionen um 20 Prozent senken könnten", betont Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports.
Damit der Hafenbetrieb nicht zum Stillstand kommt, fährt der Hopperbagger, „Anna" den Hafen Emden bedarfsgerecht ab und behandelt das Sediment so, dass ein Zustand namens „Fluid-Mud", also Flüssig-Schlick, stetig aufrechterhalten wird. Durch diesen Flüssig-Schlick kann ein Schiff solange passieren, bis sich das Gemisch wieder absetzt und verdichtet. Dieses Verfahren der Hafenunterhaltung, das Re-zirkulationsverfahren, hat sich im Emder Hafen schon seit über zwanzig Jahren bewährt. Im Rahmen des Projekts AMISIA haben die Forscher nun Möglichkeiten der Hafenunterhaltung untersucht, die effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger sind.
Zudem sind die Forschungsergebnisse in ein Ready-for-Autonomy-Schiffsdesign eingeflossen. Diese Technologien ermöglichen es, das Re-zirkulationsverfahren noch wirtschaftlicher und bedarfsgerechter durchzuführen. „Dadurch werden wir in der Hafenunterhaltung noch innovativer, denn, wie seit der Einführung des Re-zirkulationsverfahrens im Emder Hafen schon damals in den 90er Jahren, arbeiten wir nicht unter hohem Aufwand gegen den Schlick an. Dadurch ist weiteres Potenzial vorhanden, um zusätzliche Kosten- und Emissionseinsparungen zu erzielen", erklärt Projektmanagerin Daniela da Rosa von NPorts.