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Arbeitskampf: Größter britischer Containerhafen wird bestreikt

22.08.2022 10:43 Uhr | Lesezeit: 3 min
Container-Lager
Durch einen Streik im Hafen von Felixstowe wächst der Druck auf die europäischen Lieferketten. 
© Foto: aydinmutlu / Getty Images / iStock

Die europäischen Lieferketten geraten offenbar noch mehr unter Druck, denn seit Sonntag wird der wichtigste britische Containerhafen Felixstowe gestreikt.

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Die europäischen Lieferketten geraten weiter unter Druck. Am größten britischen Containerhafen Felixstowe sind die Hafenarbeiter seit dem gestrigen Sonntag im Streikmodus. Der Hafen gilt als wichtiger Fracht-Knotenpunkt für ganz Europa, hier wird gut die Hälfte des für Großbritannien bestimmten Containeraufkommens umgeschlagen. „Fast die Hälfte des britischen Containerverkehrs geht durch den Hafen in Felixstowe hindurch und 65 Prozent der ankommenden Container“, sagte die britische Handelsexpertin Rebecca Harding der Deutschen Presse-Agentur. Ein achttägiger Streik, wie er von Sonntag an geplant ist, bedeute ein Risiko für Im- und Exporte im Wert von rund 800 Millionen Pfund (rund 950 Millionen Euro) - besonders betroffen sei die Kleidungs- und Elektronikbranche.
Der aktuelle Streik ist aber nur ein weiterer Aspekt für das Stocken des weltweiten Containerhandels. Noch immer zeigt die Corona-Pandemie ihre Auswirkungen, die auf dem gesamten Globus zu spüren sind. „Ein Grund für die strapazierte Logistik auf See und in den Häfen ist auch die niedrige Pünktlichkeitsrate von Schiffen“, sagte etwa der Ökonom Vincent Stamer, der am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) den weltweiten Containerverkehr analysiert, der dpa. „Zusätzliche Streiks verschlechtern diese Situation - auch der drohende Streik am größten britischen Hafen Felixstowe“, so seine Einschätzung. Die Streikwelle könnte auch nach Deutschland überschwappen. Daher ist mit Spannung die nächste Tarifrunde abzuwarten, bei der Hafenarbeiter der deutschen Seehäfen um mehr Lohn streiten.
Engpässe und leere Supermarktregale seinen allerdings nach Expertenansicht in Deutschland nicht zu befürchten. So äußerte sich Ulrich Hoppe, Direktor der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer, gegenüber dpa gelassen: „Ich glaube nicht, dass wir leere Regale in Supermärkten sehen werden», sagte er der dpa. Frische Produkte wie Obst und Gemüse würden eher über den Hafen in Dover abgewickelt.“ Allerdings sei durchaus vorstellbar, dass typische „Container-Produkte“ wie etwa Spielzeug aus China verzögert im Handel eintreffen.

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